35 Punkte, das ist alles, was Mathias Flückiger zum grössten Erfolg seiner Karriere noch fehlt. Wird der Berner beim Weltcup-Finale in Snowshoe (USA) am kommenden Wochenende im Shorttrack mindestens 12. oder fährt er im Cross-Country-Rennen auf den 35. Platz, ist ihm der Gesamtweltcup-Sieg gewiss.
«Ich habe den Champagner noch nicht kühl gestellt, denn ich finde, man soll Siege erst feiern, wenn es so weit ist», erklärt der 32-Jährige wenige Tage vor den letzten Saisonrennen. Dabei gibt es eigentlich kaum mehr Zweifel am 1. Triumph des Schweizers – in keinem der bisherigen Saisonrennen war er schlechter als Dritter.
Endlich mal ganz oben
Für Flückiger wäre es die vorläufige Krönung seiner Karriere, gleichzeitig ist er noch lange nicht am Ziel seiner Träume angelangt: «Ich habe noch nicht alles gewonnen, was ich will. Der grosse Titel, der fehlt mir noch», meint er. Und man merkt ihm an, wie gerne er auch bei Olympia oder einer WM zuoberst vom Podest jubeln würde.
Doch bislang stand ihm stets einer vor der Sonne. So sammelte der Mann, der bislang oft im Schatten Nino Schurters fuhr, an Grossanlässen schon 4 Mal Silber und 2 Mal Bronze. Zur abgelaufenen Saison meint der Berner: «Es war mega, was alles gegangen ist. Das gibt mir sehr viel Selbstvertrauen für die Zukunft. Ich sehe noch einige Sachen, bei denen ich noch Potenzial habe.»
Bereit für neue Höhenflüge
Eine deutliche Kampfansage an die Konkurrenz, sieht man sich die letzten Leistungen Flückigers an. Denn neben dem fast sicheren Gesamtweltcup-Sieg wurde er bei den Olympischen Spielen in Tokio nur von Thomas Pidcock überflügelt, an der WM in Val di Sole nur von Schurter. «Hätte ich diese beiden Events auch gewonnen, müsste ich wohl mehr um Motivation kämpfen. So aber bin ich schon jetzt voll motiviert für 2022.»
Zunächst gilt es aber noch, den Lohn für die überragende Saison abzuholen. Und das mit dem Champagner wird wohl auch jemand für Flückiger übernehmen.