Jai Hindley hat das Blatt auf der 20. und zweitletzten Etappe des Giro gewendet und die Maglia rosa übernommen. Der 26-jährige Australier, der bisher tagelang keine Zeit auf Leader Richard Carapaz hatte gutmachen können, distanzierte den bisherigen Führenden im Schlussanstieg auf den Passo Fedaia um 1:28 Minuten.
Macht es Hindley diesmal besser als 2020?
Damit führt der Australier vor dem abschliessenden Zeitfahren des 105. Giro über 17,4 km am Sonntag in Verona 1:25 Minuten vor dem Olympiasieger aus Ecuador. Hindley bietet sich die Chance, die Italien-Rundfahrt als erster Fahrer aus Down Under zu gewinnen. Dritter ist mit 1:51 Minuten Rückstand der Spanier Mikel Landa.
Dem 26-Jährigen vom Team Bora-Hansgrohe dürfte die Ausgangslage bekannt vorkommen. Bereits vor 2 Jahren hatte er in der zweitletzten Etappe die Maglia rosa übernommen. Im abschliessenden Zeitfahren – damals über 15,7 km – verlor er aber 39 Sekunden auf Tao Geoghegan Hart und damit den Gesamtsieg an den Briten. Diesmal müsste der Vorsprung aber ohne ein grösseres Missgeschick reichen.
Fast 4500 Höhenmeter
Dass die Entscheidung in den Dolomiten wohl zugunsten des Australiers fiel, kam nach den letzten Tagen nicht mehr überraschend. Hindley hinterliess meist den stärkeren Eindruck als Carapaz, der Giro-Sieger von 2019.
Den Tagessieg der 20. Etappe sicherte sich nach 168 km von Belluno auf dem 2057 m hohen Fedaia-Pass solo der Italiener Alessandro Covi. 4490 Höhenmeter mussten auf dem Weg in Ziel gemeistert werden, darunter neben der Zielankunft auch der San-Pellegrino-Pass und mit dem Pordoi auf 2239 m das Dach des diesjährigen Giro.