Die Ukraine reagiert empört auf den IOC-Entscheid, russische und belarussische Athletinnen und Athleten zu den Sommerspielen 2024 zuzulassen. Das IOC habe «Russland grünes Licht gegeben, Olympia als Waffe zu benutzen», kritisierte Aussenminister Dmytro Kuleba. Jeder Athlet aus Russland werde nun zu Propagandazwecken benutzt.
Auch der ukrainische Sportminister Matwij Bidny zeigte sich ob der Entscheidung des IOC schockiert. Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP sagte er, dass seine Regierung die Teilnahme russischer und belarussischer Sportler an den Olympischen Spielen entschieden ablehne. Ihre neutrale Flagge sei «mit Blut befleckt».
Auch Russland unzufrieden
Russland ist mit dem Entscheid ebenfalls nicht zufrieden. Sportminister Oleg Matyzin kritisierte die vom IOC formulierten Bedingungen als «inakzeptabel». Sie seien «diskriminierend und verstossen gegen die Grundsätze des Sports», sagte Matyzin. «Sie schaden den Olympischen Spielen selbst und nicht dem russischen Sport.»
Das IOC hatte am Freitag entschieden, dass Sportlerinnen und Sportler aus Russland und Belarus bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris (26. Juli bis 11. August) unter neutraler Flagge startberechtigt sind. In Mannschaftssportarten sind allerdings keine russischen oder belarussischen Teams zugelassen.
Keine Teilnahme in der Leichtathletik
Der Leichtathletik-Weltverband bestätigte derweil seinen Bann gegen russische und belarussische Athletinnen und Athleten. Sebastian Coe, der Präsident des Weltverbandes World Athletics, sagte bei einer Pressekonferenz am Freitag: «Vielleicht werden Sie in Paris einige neutrale Athleten aus Russland und Belarus sehen, aber in der Leichtathletik wird das nicht der Fall sein.»