- Bei der 3. Standortbestimmung in dieser Saison bejubelt Swiss Rowing in Varese 3 Podestplätze.
- Das Glanzlicht im Nordwesten der Lombardei setzen Jan Schäuble/Raphael Ahumada im leichten Doppelzweier.
- Somit ist das Schweizer Team gerüstet für den Heimauftritt, der in 3 Wochen in Luzern folgt.
Bei perfekten Verhältnissen mit leichtem Schiebewind konnten Jan Schäuble/Raphael Ahumada so etwas wie ein Reifezeugnis ablegen. Die ersten Schweizer Europameister in der Bootsklasse Leichtgewichts-Doppelzweier feierten im 3. Rennen im laufenden Jahr den 3. Sieg und verteidigten darüber hinaus vorzeitig ihren Titel im Gesamt-Weltcup.
Das Rennen über 2000 m waren sie noch verhalten angegangen und hatten sich zeitweise früh an Position 4 liegend eine halbe Bootslänge Rückstand eingehandelt. Doch mittels fulminantem Zwischenspurt schoben sich Schäuble/Ahumada noch vor Wettkampf-Hälfte an die Spitze und behaupteten ihren Platz an der Sonne auf überzeugende Art und Weise.
SRF-Experte Olivier Gremaud sprach hinterher von einer «absoluten Parforceleistung». Sie sei vor allem darum sehr hoch einzuschätzen, weil die EM-Goldgewinner im Halbfinal einen Schuss vor den Bug hatten hinnehmen müssen. Die Reaktion darauf folgte prompt und vehement.
Röösli/Gulich können den Briten das Wasser nicht reichen
Wie Schäuble/Ahumada landeten auch Roman Röösli/Andrin Gulich vor 3 Wochen im slowenischen Bled einen Coup und eroberten den EM-Titel. Im Vergleich zu ihren Teamkollegen mussten sie im Zweier ohne Steuermann aber leicht zurückbuchstabieren.
So setzte es für sie auf dem Lago di Varese im dritten Anlauf die erste Niederlage der Saison ab. Gegen die bärenstarken Briten Oliver Wynne-Griffith/Thomas George, die vom ersten bis zum letzten Meter für die Musik sorgten, war für die Europameister nichts auszurichten.
Dank seiner gleichermassen gewohnten wie gefürchteten Endschnelligkeit konnte das Schweizer Duo auf dem umkämpften letzten Streckenviertel Australien aber knapp um 1 Sekunde auf Distanz halten.
Struzina legte am Samstag mit dem 1. Podestplatz vor
Trotz eines beherzten Finishs ruderten im Doppelvierer Fabienne Schweizer/Lisa Lötscher/Pascale Walker/Celia Dupre knapp an den Top 3 vorbei. Gegenüber Deutschland gaben letztlich 0,13 Sekunden den Ausschlag zu ihren Ungunsten. Eine Klasse für sich waren in dieser Kategorie die Chinesinnen.
Dominic Condrau/Jan Jonah Plock/Nils Schneider/Maurin Lange, die sich via Hoffnungslauf für die Entscheidung im Doppelvierer hatten qualifizieren können, verkauften beim Erfolg der Polen ihre Haut als Vierte überaus teuer. Für beide helvetische Quartette bedeutet dieser Rennausgang die Führung im Gesamt-Weltcup.
Mit Claire Ghiringhelli stellte der Schweizer Verband am Sonntag ein 5. Boot in den A-Finals. Die Para-Athletin belegte in der Einer-Konkurrenz den 5. Schlussrang. Bereits am Samstag hatte aus der Schweizer Flotte Andri Struzina für einen Podestplatz gesorgt. Der 26-jährige EM-Dritte aus Zug war im nicht-olympischen Leichtgewichts-Skiff Zweiter geworden.
Das Rendezvous auf dem Rotsee wartet
Als nächstes macht die Ruder-Weltelite dann auf dem Rotsee in der Innerschweiz Halt. Vom 8. bis 10. Juli kommen die Schweizer Athletinnen und Athleten zum Heimauftritt – SRF hat alle wichtigen Entscheidungen bei der Lucerne Regatta im Live-Programm.