Sintflutartige Regenfälle, Überschwemmungen und Erdrutsche – der Super-Taifun «Hagibis» (philippinisch für «schnell») sorgt in Japan für Zerstörung. Der Sturm forderte mehr als 40 Menschenleben und das Land befindet sich mitten in einer Katastrophe.
Gleichzeitig schrieben die Japaner am Sonntag Rugby-Geschichte: Als erstes asiatisches Land überhaupt schaffte Japan die Quali für einen WM-Viertelfinal. Die Emotionen könnten grösser nicht sein.
Nur Stunden nach der grössten Zerstörung – nach Verletzten und Verschütteten wurde noch immer gesucht, die Aufräumarbeiten hatten noch nicht einmal begonnen – feierte Japan also diesen historischen sportlichen Erfolg.
Wir sind heute Morgen aufgewacht und 19 Menschen sind im Taifun getötet worden.
In Gedanken bei den Opfern
Die «Brave Blossoms» («mutige Blüten») zeigten gegen Schottland erneut eine beeindruckend starke Leistung und gewannen mit 28:21. Damit zog Japan als Gruppensieger in den Viertelfinal ein und trifft dort am Sonntag auf Südafrika.
Doch auch die Rugby-Nationalmannschaft war in Gedanken ganz bei den Taifun-Opfern. Das Spiel, das mit einer Schweigeminute begonnen hatte, war für das Team äusserst emotional.
Mehr Herz als Können
«Wir sind heute Morgen aufgewacht und 19 Menschen sind im Taifun getötet worden», sagte Coach Jamie Joseph. «Während wir hier feiern dürfen, sind da draussen viele, die es nicht können.» Auch Captain Michael Leitch zeigte sich betroffen. Er sagte, dass das Team mehr mit Herz als mit Können gewonnen habe.
Mitten in dieser Taifun-Katastrophe konnten die «Brave Blossoms» mit ihrer Leistung vielleicht auch dem Rest des Lands etwas Mut machen.
Sendebezug: SRF 1, sportaktuell, 12.10.2019, 23:45 Uhr