Zum Inhalt springen

Trotz WM-Silber mehr gewollt Mityukov: «Bin zufrieden mit der Zeit, nicht aber mit dem Rang»

Der Genfer konnte sich über WM-Silber nur bedingt freuen. Die Vorfreude auf Olympia ist dafür gross.

Roman Mityukov schrieb an der WM in Doha Schweizer Schwimmgeschichte: Der 23-jährige Genfer avancierte zum erst zweiten mehrfachen WM-Medaillengewinner auf der Langbahn nach Flavia Rigamonti. Überhaupt schafften erst fünf Schweizer im 50-m-Becken den Sprung aufs WM-Podest.

Alle Schweizer WM-Medaillen auf der Langbahn

1986 Madrid Dano Halsall 50 m Freistil Silber
1986 Madrid Marie-Thérèse Armentero 50 m Freistil Silber
2001 Fukuoka Flavia Rigamonti 1500 m Freistil Silber
2005 Montréal Flavia Rigamonti 1500 m Freistil Silber
2007 Melbourne Flavia Rigamonti 1500 m Freistil Silber
2019 Gwangju Jérémy Desplanches 200 m Lagen Silber
2023 Fukuoka Roman Mityukov 200 m Rücken Bronze
2024 Doha Roman Mityukov 200 m Rücken Silber

«Ich muss mich freuen», sagte Mityukov im Interview mit RTS. Doch der Westschweizer machte keinen Hehl daraus, dass er mit WM-Silber nur bedingt zufrieden sei. «Ich bin etwas frustriert, dass ich den Weltmeistertitel um eine Zehntelsekunde verpasst habe», so Mityukov - er wäre damit zum ersten Schweizer Weltmeister überhaupt auf der Langbahn avanciert. Er sei zufrieden mit der Zeit, nicht aber mit dem Rang, versteckte der 23-Jährige seine Emotionen nicht.

Selbstbewusst an die Sommerspiele

Gleichzeitig relativierte er: Er sei nicht bei 100 Prozent seines Leistungsvermögens nach Katar gereist. Denn Mityukov richtet wie alle Schwimmer den Fokus auf die Olympischen Sommerspiele 2024. Dennoch startete er im Gegensatz zu den an der letztjährigen WM vor ihm klassierten Hubert Kos und Ryan Murphy in Katar.

Roman Mityukov.
Legende: Die grosse Euphorie blieb aus Roman Mityukov. Keystone/Patrick B. Kraemer

Umso besser sei für ihn die Erkenntnis, dass er nur 6 Hundertstelsekunden über seinem Schweizer Rekord aus dem letzten Sommer geblieben sei. Für Februar seien die 1:55,40 Minuten eine super Zeit. Bei den Sommerspielen in Paris im Juli will er – dann in Topform – eine neue Marke aufbrechen.

Und er stellte zudem klar: Es sei wohl etwas «vermessen» gewesen, von einer Enttäuschung zu sprechen. Immerhin sei es eine WM-Medaille. Und wie knapp man Edelmetall verpassen kann, hat er an der EM 2022 in Rom schliesslich am eigenen Leib erfahren. «Ich bin schon dreimal Vierter bei einer grossen Meisterschaft geworden, also werde ich mich nicht beschweren.»

Meistgelesene Artikel