Zum Inhalt springen

Bündner Schwinger Orlik: «Was in Appenzell passiert ist, war schwer zu verdauen»

Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest thront in diesem Jahr über allem. Das ist auch bei Armon Orlik nicht anders.

Nach einer intensiven Einheit im Kraftraum falle ihm das Treppensteigen zuweilen schon etwas schwer. «Aber die Hüfte, das Knie und der Schulterbereich sind mega stabil, es fühlt sich gut an», sagt Armon Orlik. Am Sonntag endet für den Bündner wie für viele andere Schwinger die Zeit der Vorbereitungswettkämpfe. Es geht endlich um die Kränze.

Zeitgleich werden drei Kantonalfeste ausgetragen: Das Solothurner Kantonale in Grenchen, das Zuger Kantonale in Neuheim und das Thurgauer Kantonale in Thundorf, wo Orlik die Bündner Delegation anführen wird. In den Jahren 2016, 2017 und 2019 hatte der Maienfelder das Thurgauer jeweils gewonnen. Nach einer gelungenen Vorbereitung brennt der 29-Jährige auf das erste Kranzfest.

«Man hat das Bedürfnis, jetzt endlich Resultate abzuliefern», sagt Orlik. Und weil es den anderen auch so gehe, herrsche beim Auftakt in die Kranzfest-Saison jeweils immer eine gewisse Anspannung. «Alle wollen dabei sein, einen ersten Kranz machen, schon einmal ein gutes Resultat einfahren, um auch eine gewisse Lockerheit aufzubauen.»

In Mollis soll es nicht wie in Appenzell laufen

Gerade in einer Saison, an deren Höhepunkt Ende August das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest steht, spielt der Aufbau des Selbstvertrauens eine nicht unwesentliche Rolle. Nach der vergangenen Saison ist dieses bei den Nordostschweizer Schwingern etwas angeknackst. «Was letztes Jahr in Appenzell passiert ist, hatte niemand gern. Das war etwas schwer zu verdauen», sagt Orlik dazu.

Rückblick: Am Appenzeller Jubiläumsschwingfest, dem letzten Anlass mit eidgenössischem Charakter, setzte es für die Schwinger des NOSV eine schmerzhafte Niederlage ab. Mit Überraschungsmann Fabio Hiltbrunner und Fabian Staudenmann wurden zwei Berner Co-Festsieger. Orlik klassierte sich nach der Niederlage im Schlussgang als bester Nordostschweizer auf Rang 3a – hinter drei und vor vier weiteren Bernern.

Eine solche Gäste-Dominanz wie im September soll es Ende August am ESAF in Mollis nicht noch einmal geben. Auch von Seiten des Verbandes habe man reagiert, erzählt Orlik. «Man will etwas daraus lernen, das Team stärken und als geschlossene Mannschaft auftreten.» So soll es gelingen, das «Berner Bollwerk» in dieser Saison zu durchbrechen.

Orlik selbst war bereits einmal nahe dran am Königstitel, als er 2016 am ESAF in Estavayer als 21-jähriger Shootingstar der Schwingszene im Schlussgang stand. Die Krönung blieb damals aus. Mit Matthias Glarner stand ihm – Sie ahnen es – ein Berner vor der Sonne.

Radio SRF 3, 02.05.2025, 16:50 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel