Am Sonntag widmete sich das «sportpanorama» schwerpunktmässig der aktuellen Lage im Schwingsport. Schwinger Pirmin Reichmuth, Verbands-Obmann Paul Vogel und SRF-Kommentator Stefan Hofmänner diskutierten im Studio mit Sascha Ruefer über die offenen Fragen im Schweizer Nationalsport.
Saisonabbruch – ja oder nein?
Die grundlegendste aller Fragen ist wie in anderen Sportarten auch, ob 2020 überhaupt noch Wettkämpfe stattfinden werden. Hofmänner gibt ein klares Statement ab: «Mir bricht es das Herz, aber ich denke nicht, dass wir heuer Schwingfeste sehen werden.» Offiziell abgebrochen ist die Saison aber nicht.
125-Jahr-Jubiläumsfest – an welchem Datum?
18'000 Zuschauer sollen im August dem Schwingfest zum 125-Jahr-Jubiläum des Verbands in Appenzell beiwohnen können. Doch OK-Präsident Reto Mock ist längst mit einer möglichen Verschiebung beschäftigt: «Wir denken täglich mehrmals an 2021.» Geld wäre bei diesem Plan B nicht das Problem: Die Sponsoren sind treu, die Zulieferer flexibel. Einen definitiven Termin wünschen sich aber die über 2000 Helfer, das Gewerbe und die Hotelerie.
Ist Geisterschwingen eine Option?
Schwinger Reichmuth ist sicher, dass für all seine sportlichen Mitstreiter Schwingen ohne Publikum undenkbar ist. Hofmänner weist zudem darauf hin, dass im Schwingen keine grossen TV-Gelder im Spiel sind, sondern sich die Schwingfeste über die Einnahmen durch die Zuschauer vor Ort finanzieren.
Gibt es heuer eine Schwingerkönigin?
Anders als bei den Männern wird jedes Jahr eine neue Schwingerkönigin gekürt. Die Krone erhält jeweils die Gesamtbeste der Saison. 2019 war das Michelle Brunner. Sie ist optimistisch, dass es 2020 noch Schwingfeste geben wird. Ein Jahr ohne offizielle Königin fände sie aber verkraftbar: «Das wäre sicher fairer, als aus beispielsweise nur drei Festen eine Königin zu küren.»