Die Berner Misere hat auf dem Brünig einen neuen Höhepunkt erreicht: Am Bergfest hatten die Berner Schwinger wenig zu melden und verloren vor allem am Morgen geradezu reihenweise.
Am Ende schafften es mit Matthias Aeschbacher und Christian Gerber nur zwei Athleten vom Bernisch-Kantonalen Schwingerverband (BKSV) unter die besten Zehn.
Seit 2008 haben die Berner – abgesehen vom Unspunnenfest 2011 – alle Wettkämpfe mit eidgenössischem Charakter gewonnen. Doch in knapp vier Wochen am Eidgenössischen in Zug könnte diese Dominanz zu Ende gehen.
Wir haben jetzt eine andere Rolle. Wir sind nicht mehr die Gejagten.
Schon die ganze Saison treten die Berner nicht mehr so überzeugend auf. Sie gewannen nur eines der bisher fünf Bergfeste, und in der Jahreswertung liegen lediglich 4 BKSV-Schwinger in den Top 15.
Zum Vergleich: In den vergangenen Jahren mussten ihnen immer alle hinterherjagen. Vor dem letzten Eidgenössischen im Jahr 2016 waren sie an 3 Bergfesten siegreich, und in der Jahreswertung lagen beinahe doppelt so viele Berner wie 2019 in den Top 15.
Mit Respekt nach Zug
«Auf dem Brünig passierte sicher nicht wirklich das, was wir erwartet hatten», gibt Peter Schmutz, Technischer Leiter im BKSV, zu. «Wir wollten eigentlich anderes erreichen.»
Wir müssen mit der momentanen Situation leben, Gespräche suchen und vor allem zielorientiert trainieren
Dass die Berner ihre Vormachtstellung verloren haben, will Schmutz so aber nicht sagen. «Wir haben vielleicht eine andere Rolle. Wir sind nicht mehr die Gejagten – diese Rolle gehört jetzt anderen Teilverbänden.»
Schmutz spricht nicht gerne über die Gründe für dieses Leistungstief – primär sei es das Verletzungspech – und blickt lieber nach vorne. «Wir müssen mit der momentanen Situation leben, Gespräche suchen und vor allem zielorientiert trainieren», sagt er.
Das Ganze natürlich immer mit Blick auf das Eidgenössische. «Wir freuen uns auf dieses Fest und wir gehen mit Respekt nach Zug.» Die Vorstellungen der Berner in Sachen Titel- und Kranzgewinne verrät der Technische Leiter mitten in der Baisse derweil nicht. Nur so viel: «Wir haben grosse Ziele.»
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 28.07.19, 08:00 Uhr