Nach einem intensiven Schlussgang konnte Joel Wicki nach 12:41 Minuten über den Königstitel jubeln. Damit hat der Luzerner sein ganz grosses Ziel erreicht. «Ein Riesen-Kindheitstraum ist in Erfüllung gegangen. Ich hätte das nie gedacht, vor allem nicht mit dieser schwierigen Vergangenheit», sagte er im Siegerinterview. Wicki wurde zuletzt immer wieder durch Verletzungen gestoppt.
In Moment seines grössten Erfolges dachte er aber auch an diejenigen, die ihn immer unterstützen: «Nur mit meinem super-guten Team, das mich motiviert hat – sei es über die zwei Tage, sei es vor dem Schlussgang –, war dieser Sieg möglich. Allen voran ihnen und meinen Fans, sowie meiner Familie und meiner Freundin, gilt dieser Sieg. Was sie alles für mich machen, ist nicht selbstverständlich.»
Ich musste mich fast übergeben, aber mein Wille sagte mir: ‹So kannst du nicht verlieren›.
Zum hart umkämpften Schlussgang gegen Matthias Aeschbacher und den mehreren heiklen Momenten im Duell mit dem Berner, meinte Wicki: «Ich war mehrere Male in Bedrängnis, aber mein Kopf hat eine Niederlage auf diese Weise nicht zugelassen. Ich musste mich fast übergeben, aber mein Wille sagte mir: ‹So kannst du nicht verlieren›.»
Für seinen unterlegenen Schlussgang-Gegner fand Wicki nur lobende Worte: «Es ist mir eine Ehre, konnte ich einen so grossen Schwinger wie Aeschbacher Matthias bezwingen. Hut ab vor seiner Leistung!»
Gleichzeitig blickte er auf die Stunden nach dem Triumph voraus: «Das eine oder andere Glas stossen wir heute an. Aber wichtig ist mir vor allem, dass ich unfallfrei wieder nach Hause komme und ich morgen oder übermorgen wieder auf dem Bauernhof arbeiten kann. Das Bauern, der Umgang mit den Tieren, hat einen hohen Stellenwert in meinem Leben.»
Ich habe mein Bestes gegeben und wenn ich das sagen kann, dann kann ich damit leben.
Schlussgang-Verlierer Aeschbacher war nach der Niederlage enttäuscht: «Es ist schade. Ich glaube, ich habe den besseren Gang gemacht, aber am Schluss hat er gewonnen.» Vorwürfe wegen den verpassten Chancen machte sich der 30-jährige Berner nicht: «Ich kann mir keine Vorwürfe machen. Ich habe mein Bestes gegeben und wenn ich das sagen kann, dann kann ich damit leben.»