Harry Knüsel schaffte vor 33 Jahren das, was sonst noch keinem Innerschweizer Schwinger gelang. Er gewann das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest in Sion und darf sich seither Schwingerkönig nennen. Auch nach seinem Erfolg 1986 triumphierte bisher kein weiterer Innerschweizer.
Schlussgang immer im Hosensack
Knüsel hat die Momente rund um das Schwingfest noch genau im Kopf. Der 58-Jährige hat die Aufnahmen des Schlussgangs sogar auf sein Handy geladen: «Wenn ich in einem Tief bin, schaue ich es mir an und bin dann wieder topmotiviert.»
Aus dem Archiv: Die Szenen um den Schlussgang des Eidgenössischen 1986
Nur die Erinnerungen an ein paar Minuten direkt nach seinem Triumph fehlen ihm, wie er erzählt. Was er dennoch nie vergessen hat:
Einer der schönsten Momente im Nachhinein: Als mir Gegner Ernst Schläpfer nach dem Schlussgang die Hand um den Hals legte und sagte: ‹Gratuliere Harry, ich mag's dir gönnen.›
Empfang
Der Erfolg wurde im Anschluss ausgiebig gefeiert: «Anderthalb Wochen habe ich nichts gemacht, ausser zu festen.» Als Knüsel zurück in sein Dorf Abtwil im Kanton Aargau kam, waren die Dorfschilder kurzerhand zu «Harrywil» umdekoriert worden.
Zur Präzisierung: Knüsel wohnte zwar zum Zeitpunkt des Erfolgs im Kanton Aargau, kommt aber ursprünglich von Küssnacht am Rigi und trat für den Schwingklub Cham an.
Weil Knüsel während seiner Zeit als Aktivschwinger für sein Empfinden zu wenig Zeit hatte, Dankbarkeit zu zeigen, liess er sich etwas Spezielles einfallen. Er erstellte zum 20-jährigen Jubiläum seines Königstitels einen Raum mit allen Gaben, die er beim Schwingen gewonnen hatte. Dann lud er alle Gabenspender und andere Unterstützer, rund 500 Personen, zum Einweihungsfest des Raumes ein.
Knüsel arbeitet heuer ehrenamtlich im Organisationskomitee des Eidgenössischen 2019 in Zug mit. So kann der dankbare Schwingerkönig dem Schwingsport selbst auch etwas zurückgeben.
Sendebezug: sportpanorama auf SRF zwei vom 18.08.2019 um 18:35 Uhr.