Am ESAF in Mollis schloss sich für Armon Orlik ein Kreis. 2016 war der damals aufstrebende Bündner mit kompromisslosem, angriffigem Schwingen in Estavayer in den Schlussgang gestürmt. Dort musste sich Orlik jedoch nach mehr als 13 Minuten dem Berner Matthias Glarner geschlagen geben.
Neun Jahre später ist Orlik nun am Ziel seiner Träume. Im Schlussgang standen dieses Mal zwar andere, doch jubeln durfte am Ende der 30-Jährige. «Ich war so nahe dran vor neun Jahren. Der Gegner war damals stärker», schaute Orlik am Sonntag zurück und fügte an: «Dass ich am Ende meiner stärksten Jahre noch einmal diese Chance kriege, ist eine riesige Sache. Ich habe während meiner ganzen Karriere auf diesen Moment hingearbeitet.»
16 Minuten bibbern während des Schlussgangs
Der Schlussgang zwischen seinen Nordostschweizer Verbandskollegen Samuel Giger und Werner Schlegel waren für Orlik nervenaufreibende 16 Minuten. Zu Beginn habe er gehofft, dass einer der beiden gewinne, sodass es zwei Erstplatzierte gebe (Orlik wäre dann im Rang 1b klassiert gewesen; die Red.). Doch je länger der Schlussgang gedauert habe, desto mehr habe er mit dem Königstitel geliebäugelt, so der Bündner.
Orlik verwies in der Stunde seines grössten Triumphs auch auf den in Mollis dominanten NOSV. «Es war durchs Band eine Teamleistung. Wir wollten uns gegenseitig stärker machen», sagte Orlik. Dies ist den NOSV-Schwingern formidabel gelungen. Erstmals seit dem 3. Königstitel von Jörg Abderhalden vor 18 Jahren stellen die Nordostschweizer wieder den Schwingerkönig.
Wird Orlik zur Party-Maus?
Orlik ist in der Schwingszene bekannt als eher ruhiger Zeitgenosse. Das wird sich jedoch kurzzeitig ändern. Schliesslich soll dieser Coup gebührend ausgekostet werden. «Ich möchte mit allen feiern und viel Alkohol trinken», kündigte Orlik im SRF-Interview an.