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Klartext statt Fachchinesisch So schwingen auch Sie obenaus – das ABC zum ESAF in Mollis

Vor dem Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Mollis erklären wir die wichtigsten Schwing-Fachbegriffe.

Die Zwilchhose.
Legende: Fester Bestandteil beim Schwingen Die Zwilchhose. Keystone/Urs Flüeler

Anschwingen

Die ersten 2 Gänge eines Schwingfestes werden als Anschwingen bezeichnet. Dort treffen jeweils die besten Schwinger aufeinander – für Spektakel ist also schon früh gesorgt.

Arena

Die Arena ist das Gelände, auf dem das Schwingfest stattfindet. Die Wettkämpfe werden beim Eidgenössischen in 7 kreisförmigen Sägemehlringen ausgetragen.

Ausschwingen

Analog zum Anschwingen werden die Gänge Nummern 3 und 4 als Ausschwingen bezeichnet.

Ausstich

Die Gänge 5 und 6 werden Ausstich genannt. Am Eidgenössischen gibt es nicht wie an sonstigen Festen 6, sondern 8 Gänge. Die letzten beiden Gänge sind als Kranz-Ausstich bekannt.

Böse

Der liebevoll gemeinte Begriff gebührt den besten Schwingern des Landes. Meist sind damit die Eidgenossen gemeint, also jene Schwinger, die bereits einmal den Eidgenössischen Kranz gewonnen haben.

Gabentempel

Der Sieger erhält als 1. Preis den Muni oder dessen finanziellen Gegenwert. In der Regel sind auch die übrigen Lebendpreise für die ersten Ränge fix verteilt. Im Gabentempel können sich die weiteren Schwinger – in der Reihenfolge ihrer Klassierung – nach Abschluss des Festes ihren Lohn für die Leistungen im Sägemehl abholen.

Grosse Holzskulptur eines Tieres in bergiger Landschaft.
Legende: Muni Max «bewacht» den Gabentempel Vor dem Eingang zum Gabentempel in Mollis steht ein über 20 Meter hoher Muni aus Holz. Keystone/Gian Ehrenzeller

Gang

Ein Kampf beim Schwingen wird Gang genannt und dauert mindestens 5 Minuten. Der Schlussgang wird in der Regel auf die doppelte Gangdauer angesetzt. Am ESAF wird dieser ganze 16 Minuten lang sein. Entschieden ist der Gang, wenn der Gegner mit dem Rücken ganz oder bis Mitte beider Schulterblätter (vom Kopf oder Gesäss, von linker oder rechter Seite her) gleichzeitig den Boden berührt. Im Falle einer Entscheidung wischt der Sieger dem Verlierer das Sägemehl vom Rücken.

Gestellter

Bezeichnung für ein Unentschieden im Schwingsport, wenn also in der vom Kampfgericht bestimmten Zeit keine Entscheidung fällt. Ein Gestellter wird im besten Fall leicht besser als eine Niederlage, aber deutlich schlechter als ein Sieg gewertet.

Kranz

Die besten Schwinger eines Festes erhalten einen Kranz aus Eichenlaub. Dies sind zwischen 15 und 18 Prozent der Schwinger eines Festes. Am Jubiläumsschwingfest gibt es allerdings keine Kränze.

Plattwurf

Wer einen Gegner platt auf den Rücken bettet, erhält die Maximalnote von 10,00 Punkten. Muss der Schwinger im Sägemehl noch nachdrücken, erhält er die Note 9,75.

Schlussgang

Am Ende des Fests treten die beiden Schwinger mit der höchsten Punktzahl zum Schlussgang an und ermitteln den Sieger.

Schwünge

Es gibt über hundert Schwünge, die im Schwingerlehrbuch festgehalten werden. Das Ziel ist immer, mit dem Schwung den Gegner aufs Kreuz zu legen. Die fünf Hauptschwünge sind: der Brienzer, der Bur, der Hüfter, der Kurz und der Übersprung.

Live-Hinweis

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SRF sendet wie folgt vom Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Mollis:

  • Einteilung Spitzenpaarungen, Mittwoch, 27.8.: ab 17 Uhr live auf SRF zwei und in der Sport App.
  • Königsrunde, Freitag, 29.8.: ab 19 Uhr live auf SRF zwei und in der Sport App.
  • Gänge 1-4, Samstag, 30.8.: am Morgen ab 8 Uhr und nach der Mittagspause ab 13:15 Uhr live auf SRF 1 und in der Sport App.
  • Gänge 5-8, Sonntag, 31.8.: am Morgen ab 7:30 Uhr und nach der Mittagspause ab 13:15 Uhr live auf SRF 1 und in der Sport App.

Der Schlussgang findet am Sonntag um 16:45 Uhr statt.

Sennen vs. Turner

Diese Unterscheidung ist auf die Vereinszugehörigkeit zurückzuführen. Die Sennenschwinger tragen ein farbiges Hemd und dunkle Hosen. Sie üben den Sport in reinen Schwingklubs aus. Traditionellerweise gelten die Sennenschwinger als eher ländliche Athleten. Die Turnerschwinger treten mit einem weissen Kurzarm-Leibchen und langen weissen Hosen an. Turner sind im Turnverein aktiv und üben nebst Schwingen auch andere Sportarten aus. Turnerschwinger kommen eher aus städtischen Gebieten.

Zwilchhose

Die Schwinghose ist aus Zwilchstoff und wird in Handarbeit hergestellt. Den Beinabschluss nennt man Gestöss. Zur besseren Orientierung innerhalb eines Ganges tragen die Schwinger unterschiedlich farbige Hosen.

SRF zwei, «Sportpanorama», 17.8.2025, 18 Uhr ; 

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