
Das Jahr 1601 liegt weit in der Vergangenheit. Es wurden zu jener Zeit in ganz Europa vermeintliche Hexen verbrannt, der Aderlass war in der Heilkunst gängige Praxis, und Isaac Newton wurde erst Jahrzehnte später geboren. Vor 418 Jahren war vieles anders als heute, aber auf der Rigi war auch schon einiges gleich.
Im Jahr 1601 nämlich sprach die Sennengesellschaft Arth einen Beitrag von 8,9 Gulden. Dieser Beitrag ging als Unterstützung an eine Veranstaltung, die Steinstossen, Laufen und Springen im Programm hatte. Und Schwingen. Es ist dank diesem finanziellen Zustupf urkundlich verbrieft, dass bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts auf der Rigi geschwungen wurde.

Die Sennengesellschaft Arth ist eine jahrhundertealte Verbindung von Bergbauern, die im Sommer für die Bewirtschaftung der Alpweiden auf der Rigi verantwortlich war und immer noch ist. Dabei haben sich die Uhren weitergedreht, und es ist seit jenem verbürgten Beitrag aus dem Jahr 1601 418 Mal Sommer geworden.
In fast jedem dieser Sommer hat es auf der Rigi ein Schwingfest gegeben, in den letzten 98 Jahren ohne Unterbruch. Und dies, obwohl die Welt ringsum sich verändert hat.
Lebendige Geschichte auf der Rigi
Heute fährt man dank Newton und den von ihm formulierten Gesetzen der klassischen Mechanik mit der Bahn auf die Rigi. Der Aderlass hat sich als therapeutisch wenig wirksam erwiesen und die Scheiterhaufen sind zum Glück verschwunden.
Aber auf der Rigi wird immer noch geschwungen. Und auch im Jahr 2019 ist die Sennengesellschaft Arth für die Organisation des Bergkranzfestes mitverantwortlich, zusammen mit dem Schwingerverband am Rigi. Das Schwingfest auf der Rigi ist also gewissermassen lebendige Geschichte. Eine Tradition mit rekordverdächtig langer Lebensdauer.
Sendebezug: Radio SRF 1, Morgengespräch, 12.7.2019, 06:00 Uhr
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