- Weil Samuel Giger im Schlussgang mit Werner Schlegel stellt und Marcel Räbsamen gleichzeitig seinen letzten Gang gewinnt, gibt es auf der Schwägalp 2025 zwei Festsieger.
- Rekordsieger Giger triumphiert am Fuss des Säntis bereits zum 7. Mal, Räbsamen bejubelt seinen allerersten Kranzfestsieg.
- Die Nordostschweizer Spitzenschwinger präsentieren sich beim letzten Kranzfest vor dem Eidgenössischen in Topform.
Auf der Schwägalp kam es am späten Nachmittag zum Traum-Schlussgang zwischen Rekordsieger Samuel Giger und Werner Schlegel. Die Spitzenschwinger gingen mit viel Selbstvertrauen in den letzten Kampf des Tages, hatten sie zuvor doch sämtliche Gänge für sich entscheiden können. Und sie waren unter Druck.
Marcel Räbsamen hatte kurz vor dem Schlussgang seinen letzten Kampf nämlich mit der Maximalnote gewonnen. Damit brauchte Schlegel, der Giger in 13 Gängen nie hat bezwingen können, in jedem Fall einen Sieg. Giger, der einen Viertelpunkt mehr auf dem Konto hatte als Schlegel, würde ein attraktiver Gestellter zum geteilten Festsieg mit Räbsamen reichen.
Spannender Schlussgang, kein Sieger
Es war am Fuss des Säntis also alles angerichtet für einen offensiven und hochspannenden Schlussgang. Dieser endete nach 14 intensiven Minuten, in denen Schlegel vehement versuchte, seinen Kontrahenten auf den Rücken zu legen, gestellt. Giger liess sich einmal mehr nicht bezwingen, seit 2016 lag er auf der Schwägalp nicht mehr auf dem Rücken. Weil aber auch der Thurgauer zu einem attraktiven Gang beitrug, wurden beide mit der Note 9 belohnt.
Giger kürte sich damit zum 7. Mal zum Sieger auf der Schwägalp. Räbsamen belegte punktgleich den Rang 1b und feierte den 1. Kranzfestsieg seiner Karriere.
Ott glückt, Schneider misslingt Mollis-Hauptprobe
Dass sich am Ende 2 Nordostschweizer den Sieg teilten, passte irgendwie zum Schwägalp-Schwinget 2025. Dieses stand nämlich von A bis Z im Zeichen des gastgebenden Teilverbands. Die Gäste aus der Inner- und Südwestschweiz hatten mit der Entscheidung um den Schlussgang nie etwas zu tun. Während der ISV mit den Kränzen von Lukas Bissig und Luca Müller noch einige Lichtblicke hatte, mussten die Südwestschweizer gar ohne jegliches Eichenlaub abreisen.
Derweil präsentierte sich neben Giger und Schlegel auch Damian Ott erneut in guter Form. Der Sieger des Nordwestschweizerischen vor Wochenfrist war ebenfalls lange ein Anwärter auf den Schlussgang. Erst im 5. Gang musste sich der Toggenburger dem Thurgauer Giger geschlagen geben – und damit die Träume vom Sieg am Heim-Bergfest begraben. Im letzten Gang konnte sich Ott mit seinem 4. Sieg rehabilitieren und sich seinen 2. Schwägalp-Kranz sichern.
Derweil missglückte Domenic Schneider die ESAF-Hauptprobe. Der Thurgauer Eidgenosse startete mit 3 Siegen am Vormittag stark ins Fest. Am Nachmittag wendete sich allerdings das Blatt. Die Gänge 4 und 5 gegen Schlegel und den Innerschweizer Bissig gingen verloren. Damit war er vor seinem letzten Kampf unter Druck. Und weil er im 6. Gang gegen Silvan Appert nur stellte, musste Schneider die Heimreise ohne Eichenlaub antreten.
So geht es weiter
Mit dem geteilten Sieg auf der Schwägalp findet die Bergkranzfestsaison ein Ende. Der nächste Programmpunkt im Schwingkalender ist das absolute Saisonhighlight: das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest in Mollis am 30./31. August. SRF liefert vom ganzen ESAF einen umfassenden Rundumservice.