16 lange Minuten musste Armon Orlik seinen beiden Verbandskollegen Samuel Giger und Werner Schlegel zusehen, als die beiden den Schlussgang am ESAF 2025 bestritten. Orlik hatte seine Arbeit bereits erledigt und wusste, dass er bei einem Gestellten als neuer König ausgerufen werden würde. «Ich habe nicht erwartet, dass es aufgeht», sagte Orlik am Tag danach. «Ich wäre auch zufrieden gewesen, wenn es im Schlussgang eine Entscheidung gegeben hätte.»
Es habe schon Nerven gebraucht, gab der frischgebackene König zu: «Ich bin froh waren meine engsten Freunde während der Entscheidung bei mir. So haben wir diesen Moment gemeinsam erleben können.» Orlik verpasste es auch am Tag danach nicht, das Nordostschweizer Team noch einmal herauszustreichen und auch Giger und Schlegel zu würdigen. «Dass sie mich auf die Schultern genommen haben, war eine ganz grosse Geste.»
Viele Selfies
War Orlik in Schwingerkreisen eigentlich nicht als grosses Feierbiest bekannt, so erlebte er nach seinem Königstriumph doch eine kurze Nacht. Ein Bad in der Menge, viele Selfies und das ein oder andere Bier verhinderten einen längeren Schlaf. «Irgendwann bist du dann einfach so müde, dass du ins Bett musst», sagte der 30-Jährige.
Auch am Tag nach dem Sieg war Orlik ein gefragter Mann. Auf dem Gelände in Mollis war er mit dem Auto unterwegs. Einerseits aus Gründen der Müdigkeit, andererseits weil der König sonst alle paar Meter für Gratulationen anhalten müsste. «Mein Status hat sich schon etwas geändert», gab der Bündner zu. «Aber das wird nicht ewig so bleiben – zum Glück.»
Im nächsten Jahr wird Orlik dann als König an die Feste reisen dürfen. Gerüchte über einen möglichen Rücktritt räumte Orlik am Tag nach dem ESAF direkt aus dem Weg: «Ja, nächstes Jahr geht es definitiv weiter.» Nun steht aber zuerst einmal etwas Erholung an: «Im Moment tut mir alles weh. Aber ich bin überglücklich.»