- Werner Schlegel (NOSV) feiert beim Nordostschweizer Schwingfest eine triumphale Rückkehr.
- Der St. Galler teilt sich den Sieg mit Verbandskollege Damian Ott und dem Berner Michael Moser.
- Armon Orlik stellt im Schlussgang gegen Schlegel. Samuel Giger kommt nicht wie gewünscht auf Touren.
Im St. Galler Gründenmoos endete das Nordostschweizer Schwingfest auf etwas kuriose Art und Weise. Bei 35 Grad kam es um 17 Uhr zum mit Spannung erwarteten Schlussgang zwischen Werner Schlegel und Armon Orlik. Die 14 langen Minuten brachten jedoch keinen Sieger hervor. Weil Schlegel 8,75 Punkte erhielt, durften auch Damian Ott und Michael Moser den Festsieg bejubeln. Der Berner Moser hatte damit wohl nicht mehr gerechnet, er war zu diesem Zeitpunkt unter der Dusche.
Das grosse Comeback von Schlegel
Bemerkenswert ist die Leistung von Vorjahressieger Schlegel. Drei Monate musste der 22-Jährige wegen einer Operation am linken Fuss pausieren. Ende März hatte er sich am Rheintal-Oberländischen Verbandsfest in Kriessern eine Bänderverletzung am Fussgelenk zugezogen. «Es war ein hartes Stück Arbeit, mit viel Physio», kommentierte Schlegel seinen Coup.
Dass er den Festsieg mit seinem guten Freund Ott teile, «sei umso schöner», meinte er. Schlegel sicherte sich als Schlussgang-Teilnehmer und als Sieger «1a» den Sieger-Muni.
Auf dem Weg in den Schlussgang hatte Schlegel gleich fünf Gegner ins Sägemehl gebettet: Marc Lustenberger, Elias Kundert, Domenic Schneider, Sinisha Lüscher und Jeremy Vollenweider. Für Aufsehen sorgte der Kampf gegen Lüscher. Weil beide jeweils als Zweite den Ring betreten, wollte zunächst keiner den ersten Schritt tun. Schlegel stapfte schliesslich energisch voran und machte danach kurzen Prozess mit dem Aargauer.
Der aufstrebende Moser seinerseits sorgte mit seinem dritten Kranzfestsieg dafür, dass sich am Nordostschweizerischen erstmals seit 2012 wieder ein Gast Festsieger nennen durfte. Vor einer Woche hatte der 19-jährige Emmentaler am Bergkranzfest am Schwarzsee als Schlussgang-Teilnehmer überzeugt. Schlegel gewann zum neunten Mal ein Kranzfest, Ott zum siebten Mal.
Giger angesäuert
Keinen Sahnetag zog Favorit Samuel Giger ein. Der Unspunnen-Sieger von 2023 stellte gleich dreimal und konnte nicht in den Kampf um den Tagessieg eingreifen. Entsprechend kurz angebunden erschien der Thurgauer zum Interview. Die Hitze wollte er jedoch nicht als Ausrede anführen.