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Stucki hat Pratteln im Blick Ein König ohne Thron, aber mit Zukunftsplänen

Vor genau einem Jahr krönte sich Christian Stucki in Zug zum König. 365 Tage später ist alles anders. Doch der König jammert nicht.

Überholt man hierzulande auf der Autobahn einen LKW, ist es durchaus möglich, dass ein König am Steuer sitzt. Und zwar Schwingerkönig Christian Stucki. Bis Ende August wurden sämtliche Kranzfeste abgesagt, Sattelschlepper statt Sägemehl heisst es momentan für den Berner.

Dabei jährt sich der Tag, an dem Stucki in Zug im Schlussgang – den er doch etwas überraschend erreicht hatte – Joel Wicki nach 42 Sekunden auf den Rücken legte. Der Hüne von Lyss hatte es am 25. August 2019 nach langwieriger Knieverletzung den Kritikern gezeigt. Allen Unkenrufen getrotzt, laut welchen der heute 35-Jährige seinen Zenit längst überschritten habe.

Dass nun im Jahr nach dem Titel am Eidgenössischen Corona die Schwing-Welt lahmlegt, ist für Stucki in zweierlei Hinsicht ärgerlich: Einerseits lässt sich der Titel so nicht kapitalisieren. Auftritte, Werbe-Drehs und dergleichen – sie sind auf Eis gelegt. Der Chauffeur-Job sorgt ersatzweise für Einnahmen. Andererseits fehlt Stucki die sportliche Komponente. Und jünger wird der Lysser auch nicht.

Doch Jammern ist für Stucki keine Option. Im Gegenteil: Der König hat nicht zuletzt wegen der «verlorenen» Saison den Entscheid gefällt, am Eidgenössischen in Pratteln 2022 wieder anzutreten. Stucki ist dann 37 Jahre alt. Er denkt aber bereits weiter: «Es ist sicher nicht unvorstellbar, dann noch eine weitere Saison anzuhängen.»

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