Traditionell gewinnen erfolgreiche Schwinger neben Ruhm und Ehre keine Preisgelder, sondern Sachpreise vom Gabentisch. Doch Treichel, TV-Geräte und Waschmaschinen sucht man am Brünig-Schwinget vergebens. Beim Klassiker unter den Bergschwingfesten werden keine Sachpreise vergeben, stattdessen Preisgelder ausbezahlt.
Ein Fest ohne Sponsoring
«Soviel ich weiss, ist das schon immer so», meint Brünig-Schwinget OK-Präsident Walter von Wyl. Er ist seit 6 Jahren im Amt. Ob das Brünig-Schwinget der einzige Anlass ist, der gänzlich auf Sachpreise verzichtet, kann Von Wyl nicht bestätigen. Trotzdem, das Brünig-Schwinget ist eine grosse Ausnahme unter den Schwingfesten.
Wir arbeiten komplett ohne Sponsoren.
Was Von Wyl aber weiss, ist, dass ausschliesslich beim Brünig-Schwinget auf Sponsoren verzichtet wird. Offene Werbung und Sponsoring ist bei den Schwingfesten verpönt. Doch durch die Nennung der Sachpreis-Spender wird oftmals indirekt Werbung gemacht.
Nicht so am Brünig-Schwinget. «Die Preisgelder setzen sich zusammen aus den Festeinnahmen und dem Erlös aus dem Billettverkauf», erklärt Von Wyl. Spender braucht es am Brünig-Schwinget deshalb nicht. Die Höhe des Preisgeldes variiert jedes Jahr. Die Grössenordnung liegt bei 33’000 Franken.
Der Estrich ist voll
Und wie kommt das Auszahlen von Preisgeldern bei den Schwingern an? «Bargeld ist beliebter als Sachpreise», stellt Von Wyl fest. Als Mitglied des Gabenkomitees verschiedener Schwingfeste hat er zudem folgendes beobachtet: «Obwohl auf dem Gabentisch eine schöne Treichel im Wert von über 2000 Franken liegt, wird das Bargeld in der Höhe von 700 Franken von den Schwingern bevorzugt», so Von Wyl.
Weshalb das denn so ist? «Bei manch einem Schwinger ist der Estrich wohl bereits voll», meint Von Wyl.
Sendebezug: Radio SRF 1, Abendbulletin, 24.07.2019 18:45 Uhr