Jetzt kommen erst einmal die Bergfeste, sagte Pirmin Reichmuth in Willisau. Er hatte gerade das Luzerner Kantonale gewonnen und wurde – einmal mehr – auf des Eidgenössische Ende August angesprochen.
Aber eben, so weit schaut Reichmuth noch nicht voraus, denn es stehen vorher noch grosse und schwere Aufgaben an. Zum Beispiel das erste Kranzbergfest der Saison.
13 Kränze – eine trügerische Zahl
Auf dem Stoos war Pirmin Reichmuth noch nie. Zumindest nicht als teilnehmender Schwinger. Er hat bisher nur ein einziges Bergfest bestritten, das war 2016 auf der Schwägalp, wo er einen seiner mittlerweile 13 Kränze gewann.
13, das ist sehr wenig für einen so Talentierten, der vor gut 6 Jahren sein erstes Kranzfest bestritt. Im Vergleich dazu: Sein Innerschweizer Verbandskollege Joel Wicki ist eineinhalb Jahre jünger und hat schon 39 Kränze auf seinem Konto.
Und doch ist Reichmuth der Mann, den es auf dem Stoos zu schlagen gilt. Hier kommt seine aussergewöhnliche Geschichte ins Spiel.
Immer wieder Verletzungsprobleme
Der 23-jährige Reichmuth hat überhaupt erst 13 Kranzfeste bestreiten können. Wenn man das weiss, sieht die Karrierebilanz auf einmal ganz anders aus. Reichmuth hat noch nie den Kranz NICHT gewonnen. Und beim erwähnten Auftritt auf der Schwägalp 2016 erreichte er mit Rang 3 einen absoluten Spitzenplatz.
Aber während in den Jahren seither andere Athleten wie Joel Wicki einen Kranz nach dem anderen gewannen, hat Reichmuth verletzt zuschauen müssen. Wicki hat auf dem Stoos vor zwei Jahren gewonnen und Reichmuth war mit der Rekonvaleszenz seines Kniegelenkes beschäftigt.
Endlich gesund
2019 ist alles anders. Am endlich gesunden Reichmuth hat in dieser Saison kein Weg vorbeigeführt. Er hat alle 3 Kranzfeste gewonnen, an denen er teilgenommen hat, und ein Sieg an einem Fest der nächsthöheren Kategorie (also an einem Berg- oder Teilverbandsfest) ist nur eine Frage der Zeit.
Es ist wahrlich denkbar, dass Reichmuths Weg schliesslich nach ganz oben führt. Aber jetzt kommen erst einmal die Bergfeste. Es kommt der Stoos. Es kommt ein kleineres und stärkeres Teilnehmerfeld und es kommt vielleicht jetzt schon der nächste Karriereschritt von Pirmin Reichmuth.
Sendebezug: SRF zwei, «sportaktuell», 09.06.2019, 22:50 Uhr.