Der Sieger der 9. Ausgabe der Vendée Globe heisst Yannick Bestaven. Der Franzose kam zwar erst als Dritter hinter seinen Landsmännern Charlie Dalin und Louis Burton in Les Sables-d'Olonne an. Der 48-Jährige profitierte aber von einer Zeitgutschrift für die Rettungsaktion des schiffbrüchigen Teilnehmers Kevin Escoffier. Diese betrug 10 Stunden und 15 Minuten.
Bestaven hatte vor dem Start im November nicht zu den Favoriten gezählt, gewann die Weltumsegelung aber nun bei seiner erst zweiten Teilnahme. Bei seiner ersten Vendée Globe im Jahr 2008 hatte Bestaven schon in der Anfangsphase wegen eines Mastbruchs aufgeben müssen.
Als vor Brasilien mein Vorsprung von 400 Meilen weg war, habe ich nicht mehr an den Sieg geglaubt.
Nun blieb Bestaven von einem ähnlichen Missgeschick verschont und seine Freude im Ziel war entsprechend gross: «Wenn du in den Top 5 bist, dann willst du auch auf das Podest. Und als ich in Führung lag, habe ich mir gesagt, dass etwas Grosses möglich sei.»
Bestavens Gemütslage war aber auch schon weniger optimistisch: «Als vor Brasilien mein Vorsprung von 400 Meilen weg war, habe ich nicht mehr an den Sieg geglaubt.» Und was wünscht sich der Sieger nach 80 Tagen auf hoher See? «Ein gutes Bier», so Bestaven.
Spannung pur bis zum Schluss
Die diesjährige Austragung war so spannend wie selten eine Vendée Globe zuvor. Zu Beginn dieser Woche kamen rund eine Hand voll Boote für den Gesamtsieg in Frage. Zur Spitzengruppe gehörte auch der Deutsche Boris Herrmann. Dieser hatte auf den letzten Seemeilen noch Chancen auf einen Podestplatz, ehe sich ein kleines Drama ereignete.
So etwas habe ich auf See noch nie erlebt.
Der 39-Jährige kollidierte rund 85 Seemeilen vor dem Ziel im Golf von Biskaya mit einem Fischerboot. «Plötzlich sah ich eine Wand neben mir, die Schiffe verhakten sich, ich hörte Männer rufen», berichtete Herrmann später von Bord seiner Yacht. «So etwas habe ich auf See noch nie erlebt», sagte der erfahrene Herrmann: «Aber das wichtigste ist, dass niemand verletzt wurde.»
Wegen der Schäden an seiner Yacht «Seaexplorer» konnte Herrmann nach der Kollision nur mit reduzierter Geschwindigkeit weiter segeln und verpasste das Podest. Er wurde Vierter.
Bei Roura dauert es noch eine Weile
Alan Roura, der einzige Schweizer Teilnehmer, hat bislang knapp 90 Prozent der Strecke zurückgelegt und wird noch weit über eine Woche unterwegs sein. Der Genfer hatte bislang auf seiner Reise immer wieder mit diversen Defekten zu kämpfen.