Für Ryan Regez ist der Saisonauftakt nicht gerade nach seinem Gusto verlaufen. Für das erste Rennen in Val Thorens am Donnerstag hatte er die Qualifikation verpasst, im zweiten am Freitag war nach den Achtelfinals bereits Schluss. Für das beste Resultat aus Schweizer Sicht hatte Alex Fiva mit dem 7. Rang gesorgt.
Seit die Rennen in den Hochsavoyen 2018 wegen Schneemangels abgesagt worden waren, stand in mindestens einem von zwei Rennen immer ein Schweizer auf dem Podest. Diese Serie ist zum Start der Olympiasaison nun gerissen. Mehr aber auch nicht.
«Ich bin schon in den letzten Jahren recht langsam in die Saisons reingerollt», gibt sich Regez gelassen. Der Berner Oberländer hat eine gute Vorbereitung hinter sich und eigentlich keine Zweifel daran, dass die Form stimmt. Und die Resultate noch kommen werden.
So war es zumindest in den vergangenen Jahren, in denen als Highlight ein Grossevent anstand. In Val Thorens jeweils noch weit weg vom Podest, gipfelte die Saison von Regez wie 2022 in Peking in Olympia-Gold oder im vergangenen Winter im WM-Titel vor Heimpublikum. Regez jedenfalls hofft, dass Arosa für ihn zum «Knopf-Löser» wird. Und falls nicht, folgt am Wochenende in Innichen bereits die nächste Chance.
Fast alles hängt vom Start ab
Fairerweise muss man sagen, dass sich das Nachtrennen im Bündnerland nicht mit Val Thorens oder Innichen vergleichen lässt. Mit einer Fahrzeit um die 25 Sekunden ist der Sprint in Innerarosa weniger als halb so lang wie gewöhnliche Rennen. Überholmöglichkeiten sind Mangelware. Dem Start kommt dadurch eine noch bedeutendere Rolle zu.
Nicht gerade ein Fakt, welchen den 39-jährigen Fiva vor Optimismus strotzen lässt. «Es ist extrem startlastig. In meinem Alter ist die Schnellkraft vielleicht nicht mehr ganz so vorhanden», sagte der Bündner im Vorfeld mit einem Schmunzeln. Zwischen 2018 und 2020 stand Fiva in Arosa dreimal in Serie auf dem Podest, seither aber nicht mehr.
Hat Näslund wieder die Nase vorne?
Auch den Schweizer Skicrosserinnen scheint der Sprint in Arosa nur bedingt zu liegen. Den letzten Podestplatz fuhr Fanny Smith 2021 heraus, als sie hinter Sandra Näslund Zweite wurde. Die Waadtländerin blickt mit den Rängen 3 und 5 auf einen gelungenen Saisonauftakt zurück, befindet sich aufgrund einer nicht näher spezifizierten Verletzung im Sommer am Bein aber noch etwas hinter dem optimalen Fahrplan.
Wie der Schweizer Cheftrainer Enrico Vetsch erklärte, ist die Verletzung nicht gravierend, sie schränke Smith aber bei der Schnellkraft etwas ein. Der Sprint in Arosa kommt ihr deshalb wohl nicht ganz so gelegen wie Näslund. Die Schwedin hat sich in Val Thorens nach langer Verletzungspause mit zwei Siegen zurückgemeldet. Fast in jedem Heat hatte sie bereits am Start für den Unterschied gesorgt. Gut möglich, dass sie auch am Dienstag nur schwer zu schlagen sein wird.