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Fakten zur Vierschanzentournee Zum 70. Mal: Bühne frei für die Könige der Lüfte

Bei der Jubiläumsausgabe bleiben die Ränge zwar leer, Spannung und Spektakel sind dennoch garantiert.

Sie fliegen wieder, die Skispringer. Am Mittwoch beginnt die 70. Vierschanzentournee. In Oberstdorf (GER), Garmisch-Partenkirchen (GER), Innsbruck (AUT) und Bischofshofen (AUT) geht es um Ruhm, den «goldenen Adler» und ein stattliches Preisgeld.

Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten zum prestigeträchtigen Skisprung-Spektakel zusammengefasst.

Wer sind die Favoriten?

  • Karl Geiger (GER) triumphierte beim Saisonauftakt in Nischni Tagil (RUS) und landete bei den folgenden 3 Weltcups auf dem Podest.
  • Neben Geiger ist Ryoyu Kobayashi der heisseste Kandidat auf den Gesamtsieg. Der Japaner, Triumphator von 2019, verpasste diesen Winter zwei Springen wegen eines positiven Corona-Tests. Sonst würde er wohl als Weltcup-Leader nach Deutschland reisen.
  • Auch die Norweger Halvor Egner Granerud und Marius Lindvik , Österreichs Weltmeister Stefan Kraft sowie Kamil Stoch (POL) melden Ansprüche an.

Die Gesamtsieger seit 1999/2000

JAHR SIEGER NATIONALITÄT
1999/00 Andreas Widhölzl Österreich
2000/01 Adam Malysz Polen
2001/02 Sven Hannawald Deutschland
2002/03 Janne Ahonen Finnland
2003/04 Sigurd Pettersen Norwegen
2004/05 Janne Ahonen Finnland
2005/06 Jakub Janda/Janne Ahonen Tschechien/Finnland
2006/07 Andres Jacobsen Norwegen
2007/08 Janne Ahonen Finnland
2008/09 Wolfgang Loitzl Österreich
2009/10 Andreas Kofler Österreich
2010/11 Thomas Morgenstern Österreich
2011/12 Gregor Schlierenzauer Österreich
2012/13 Gregor Schlierenzauer Österreich
2013/14 Thomas Diethart Österreich
2014/15 Stefan Kraft Österreich
2015/16 Peter Prevc Slowenien
2016/17 Kamil Stoch Polen
2017/18 Kamil Stoch Polen
2018/19 Ryoyu Kobayashi Japan
2019/20 Dawid Kubacki Polen
2020/21 Kamil Stoch Polen
Am 29. Dezember beginnt die 70. Vierschanzentournee.
Legende: Wer segelt am weitesten? Am Mittwoch beginnt die 70. Vierschanzentournee. Imago

Krönt Tande sein wundersames Comeback?

Daniel-André Tande sprang in Klingenthal (GER) nur 8 Monate nach seinem schweren Sturz in Planica (SLO) erstmals wieder aufs Podest. Tande lag letzten März mit vier Hirnblutungen, einem Schlüsselbeinbruch und einer punktierten Lunge mehrere Tage im Koma. Noch sind seine Leistungen nicht konstant genug, um als Topfavorit zu gelten, aber der Norweger ist für eine Überraschung gut.

Was ist mit den Schweizern?

Killian Peier befindet sich in exzellenter Form. In Engelberg verpasste der 26-Jährige vor Weihnachten als Vierter zweimal das Podest hauchdünn. Sein Trainer Ronny Hornschuh ist überzeugt: «Das Podest wird in der nächsten Zeit kommen. Er ist parat.» Es wäre der erste Top-3-Platz eines Schweizers an der Tournee seit Januar 2015, als Simon Ammann in Garmisch-Partenkirchen Zweiter und in Innsbruck Dritter wurde.

Neben Peier werden nur 2 weitere Schweizer am Start sein: Gregor Deschwanden und Simon Ammann . Ihr primäres Ziel ist es, in den K.o.-Duellen die Qualifikation für den zweiten Durchgang zu schaffen. Ammann fehlt noch ein Top-20-Platz, um die Qualifikation für seine 7. Olympischen Spiele ins Trockene zu bringen. Sein Bestresultat in diesem Winter ist ein 23. Rang. Dominik Peter fehlt verletzt.

Wie überträgt SRF?

Live-Hinweis

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Auf SRF zwei und in der SRF Sport App können Sie sämtliche Springen der Vierschanzentournee live mitverfolgen.

  • Mittwoch, 29. Dezember : Oberstdorf (GER), ab 16:25 Uhr.
  • Samstag, 1. Januar : Garmisch-Partenkirchen (GER), ab 12:50 Uhr.
  • Dienstag, 4. Januar : Innsbruck (AUT), ab 13:25 Uhr.
  • Donnerstag, 6. Januar : Bischofshofen (AUT), ab 17:25 Uhr.

Was ist bei der Tournee anders als im normalen Weltcup?

Im Gegensatz zu anderen Weltcups wird der erste Durchgang bei der Vierschanzentournee traditionell im K.o.-Modus ausgetragen. Die 50 qualifizierten Athleten werden in 25 Paare unterteilt und treten in direkten Duellen gegeneinander an. Dabei springt der Erste der Qualifikation des Vortages gegen den 50., der Zweite gegen den 49. und so weiter, die Sieger schaffen es direkt in den zweiten Durchgang. Das gilt auch für die fünf besten Verlierer («Lucky Loser»), die das Feld der 30 Starter im Final auffüllen. Bei Punktgleichheit kommt der Springer mit der niedrigeren Startnummer weiter.

Was ist sonst noch wissenswert?

  • Wie schon bei der letzten Austragung werden auch diesmal corona-bedingt keine Zuschauer bei den Springen anwesend sein.
  • In diesem Jahr lohnt sich ein Sieg besonders, das Preisgeld wurde gleich verfünffacht. Der Gesamtsieger erhält neu umgerechnet 100'000 Franken.
  • Die Deutschen, mit 16 Erfolgen gemeinsam mit Finnland und Österreich Rekordsieger, lechzen nach einem Tournee-Gewinner. Seit dem «Grand Slam» von Sven Hannawald 2001/2002 landeten die Deutschen 6 Mal auf dem 2. Platz, aber nie zuoberst.

Vierschanzentournee

SRF zwei, sportlive, 19.12.21, 15:50 Uhr ; 

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