Beim Heim-Weltcup auf der Gross-Titlisschanze herrschte im Vorjahr aus Schweizer Sicht Flaute. Einzig Gregor Deschwanden sprang zweimal in die Punkte: Die Ränge 27 und 25 waren aber eine magere Ausbeute für das einst sehr verwöhnte Schweizer Skisprung-Publikum.
Diesmal ist mit Killian Peier der Hoffnungsträger zurück. Dabei erlitt der Waadtländer erst im Oktober 2020 eine gravierende Verletzung: Ein Kreuzbandriss bremste den WM-Dritten von 2019 mitten im Höhenflug jäh.
Reduziert, dafür gezielt trainiert
Nach einer in seinen Augen sehr fruchtenden Reha steht Peier seit August wieder auf der Schanze. Er berichtet von einer «sehr guten Vorbereitung, auch wenn diese komplett anders ausgefallen ist als in den Jahren davor». Der 26-Jährige absolvierte gegen 140 Sprünge – gewöhnlich bestand sein Programm im Sommertraining aus 400 Sätzen.
Ich kann schon wieder zu 99 Prozent an mein Limit gehen.
«Aber ich fühle mich sehr stabil. Und die Mentalarbeit machte sich bezahlt», blendet er zurück. Sein Eindruck täuschte nicht: Peier segelte in diesem Winter im Einzel-Weltcup schon 3 Mal in die Top 10, war noch nie schlechter als auf Platz 16 klassiert.
Ganz nahe am vollen Leistungsvermögen
Seinen verblüffenden Wiedereinstieg möchte er in Engelberg gerne fortsetzen. Bei seinem 7. Start im Kanton Obwalden visiert er den erstmaligen Vorstoss in die Top 10 an. Ein konkretes Rangziel lässt sich Peier zwar nicht entlocken. «Ich mache das nie, weil immer auch die Verhältnisse mitspielen. Und diese kann ich nicht beeinflussen.»
Aber der Romand macht den Schweizer Fans bei ihrer Sehnsucht nach einem einheimischen Glanzlicht Mut. Einerseits sei die Schanze mega gut parat. «Andererseits kann ich schon wieder zu 99 Prozent an mein Limit gehen.»