Daniel Andre Tande hielt den aus Holz geschnitzten Skispringer stolz in die Kamera. Die handgemachte Trophäe für den 2. Platz im sächsischen Klingenthal werde einen Ehrenplatz erhalten, versprach der Norweger sichtlich bewegt.
Schritt für Schritt zum erfolgreichen Comeback
«Von dem Moment an, als ich aus dem Koma erwacht bin, habe ich immer daran geglaubt», sagte Tande nach seiner emotionalen Rückkehr in die Skisprung-Elite der Zeitung VG . Sein Horrorsturz in Planica liegt nämlich keine 9 Monate zurück. Damals musste er per Intubation mechanisch beatmet werden, lag tagelang im Koma. Später war die Fortsetzung seiner Karriere fraglich, doch der 27-Jährige kämpfte sich zurück.
Und wie: «Momente wie dieser sind der Grund dafür, dass ich noch dabei bin. Dass mir so schnell der Sprung zurück an die Spitze gelungen ist, ist wirklich schwer zu beschreiben», sagte Tande. In Klingenthal musste er sich einzig dem ehemaligen Vierschanzentournee-Sieger Ryoyu Kobayashi aus Japan geschlagen geben, um ein Haar hätte es sogar zum ersten Sieg seit November 2019 gereicht.
Die Liebe als Antrieb
Auch Trainer Alexander Stöckl konnte das Comeback seines Schützlings kaum fassen. «Vor einem halben Jahr war bei ihm von Skispringen noch keine Rede», sagte der Österreicher bei VG : «Damals ging es bei Daniel nur darum, wieder gesund zu werden. Aber als er wieder anfing zu springen, sahen wir seine Liebe zu diesem Sport. Dieser zweite Platz ist sehr verdient.»
Dabei ist Tande noch immer nicht schmerzfrei. Ab und an spürt er noch die über seinem Schlüsselbein eingesetzte Titanplatte. Doch Momente wie am Sonntag verdrängen alle Schmerzen.