Simon Ammann ist überzeugt, dass es die richtige Lösung ist. Nach der vergangenen Saison machte sich der 34-Jährige an die Herkules-Aufgabe, einen jahrelangen Automatismus zu ändern. In den letzten Monaten hat er seine Landung komplett umgestellt, landet neuerdings mit dem rechten Bein vorne. «Es war interessant, das anzugehen. Nun beginnt mit dem Weltcup-Start am Wochenende die heisse Phase», so Ammann.
Jeder wird nun auf meine Landung schauen.
Bei der letztjährigen Vierschanzen-Tournee stürzte Simon Ammann bei der Landung in Bischofshofen schwer und zog sich eine Gehirnerschütterung zu. Deshalb entschied er sich nach 17 Jahren im Weltcup für die Umstellung: «Jeder wird nun auf meine Landung schauen. Die Entwicklung beim Telemark ist aber noch nicht so konstant, dass ich dafür regelmässig die Note 19 erhalten würde», dämpft der Toggenburger vor dem Saisonstart zu hohe Erwartungen.
Umstellung ist noch nicht ausgereift
Das Vertrauen in den neuen Bewegungsablauf sei laut Ammann zum Glück schnell da gewesen. Doch die Umstellung ist noch nicht ausgereift. «Er landet oft parallel und schiebt dann den rechten Fuss nach vorne», sagt sein Trainer Pipo Schödler. Für die Zuschauer ist dies schwer erkennbar; doch die Punkterichter werden das nicht durchgehen lassen.
«Bei der Landung muss ich aktiver agieren. Ich bin gespannt, wie das beim ersten Springen in Klingenthalt laufen wird», so Ammann. Danach wird er zusammen mit Schödler und Co-Trainer Ronny Hornschuh entscheiden, ob er auch am Springen in Kuusamo in einer Woche teilnehmen oder in Ruhe einen weiteren Trainingsblock einlegen wird.
Ammann wird also mit Punkteabzügen rechnen müssen, will sich aber trotzdem in den Top-10 festbeissen. Den endgültigen Anschluss an die Weltspitze will er dann für die Vierschanzentournee und die Skiflug-WM am Kulm (Ö) schaffen. Dafür hat der vierfache Olympiasieger noch ein wenig Zeit, um an seiner Landung zu feilen. Die beiden Saison-Highlights finden erst ab Ende Dezember statt.
Sendebezug: Radio SRF 1, 19.11.15, Abendbulletin