Die Fahnen der wenigen Zuschauer, die in Lillehammer den frostigen Temperaturen trotzten, flatterten im Wind. Ungewöhnlich wechselhafte Bedingungen liessen das Weltcup-Springen auf der Olympia-Schanze von 1994 zur Lotterie verkommen.
Ammann und Kasai im Pech
Prominentestes Opfer war Weltcup-Leader Simon Ammann. Ammann musste minutenlang in der Kälte ausharren, ehe er doch über den Bakken ging. Der Schweizer wurde nach nur 119,5 Metern zu Boden gedrückt und musste als 35. des ersten Durchgangs gleich den Rückweg ins Hotel antreten.
Der japanische Routinier Noriaki Kasai, der unmittelbar vor Ammann sprang, schaffte als 28. nur ganz knapp die Qualifikation für den Finaldurchgang, wo er sich noch auf den 12. Schlussrang verbessern konnte.
Fannemel setzt Schlierenzauer unter Druck
Am besten mit dem Bedingungen zurecht kam Gregor Schlierenzauer. Der Österreicher lag schon nach dem ersten Durchgang in Führung und bewies anschliessend Nervenstärke.
Denn der Norweger Anders Fannemel setzte ihn mit einem starken zweiten Sprung auf 139,5 m mächtig unter Druck. Schlierenzauer landete bei schlechterem Wind nach 138,5 m und siegte mit der Reserve von 2,9 Punkten. Den dritten Platz belegte Schlierenzauers Teamkollege Michael Hayboeck.
Sendebezug: Radio SRF 3, Abendbulletin vom 6.12.2014, 17:50 Uhr.