Seit 2014 ist Skispringen bei den Frauen olympisch. Die Schweiz, die bei neuen Sportarten an Olympia oft zu überzeugen weiss, war auch bei dieser Premiere vertreten. Seither aber findet der Sport ohne hochklassige Schweizerinnen statt. Aktuell springt keine hiesige Athletin beim Weltcup mit – was läuft da falsch?
«Nichts», sagt Nationaltrainer Roger Kamber. «Wir haben eine junge Generation. Das braucht einfach eine gewisse Zeit.» Finanziell sei man auf Kurs. «Ich verfüge über ein sehr gutes Budget, beklagen kann ich mich nicht.»
Ich kann es mir nicht leisten, dass sich jemand verletzt. Darum sind wir alle eher konservativ unterwegs.
Derzeit sind nur 110 Springerinnen und Springer in der Schweiz lizenziert. Die Chance, dass aus einem dermassen kleinen Pool jemand in die Weltklasse fliegt, ist klein. Kommt noch hinzu, dass man genau deshalb nichts überstürzen will. «Ich kann es mir nicht leisten, dass sich jemand verletzt. Darum sind wir alle eher konservativ unterwegs», so Kamber weiter.
Am Wochenende auf die Grossschanze
Schritt für Schritt der Elite entgegen, heisst das Motto also. Konkret formuliert das Disziplinen-Chef von Swiss-Ski, Bernie Schödler, so: «Mittelfristig ist das Ziel, dass wir die Frauen in Engelberg bei einem Continental-Cup oder Weltcup antreffen.»
Ein nächstes Highlight der Schweizer Equipe steht am Wochenende an: Nach dem Weltcup-Springen der Männer in Engelberg wollen sich die Frauen auf die grosse Schanze wagen. SRF überträgt die beiden Springen der Männer am Samstag und Sonntag ab 15:50 Uhr live.