Zum Inhalt springen

Skispringen der Frauen Vor Saisonstart: Zwei Teenagerinnen als Schweizer Hoffnungen

In Lillehammer starten die Skispringerinnen an diesem Wochenende in eine besondere Saison. Mit dabei zwei junge Schweizerinnen mit einem grossen Ziel: dem Heim-Weltcup in Engelberg.

Beim Studium der Ranglisten brauchte es in den letzten Jahren zuweilen etwas Geduld, bis man die Schweizerinnen unter all den Namen fand. Erstens waren es meistens nur wenige mit dem Kürzel «SUI» und dann auch noch eher in den hinteren Ranglistenhälften klassiert. Nach dem Willen der aktuellen Skispringerinnen «Tempi passati». Langsam aber sicher wollen sie sich den vorderen Ranglistenplätzen annähern.

Besonders für diese Saison haben sich die beiden jungen Schweizerinnen, die 18-jährige Sina Arnet und die um ein Jahr ältere Emely Torazza, viel vorgenommen. Einerseits, weil es erstmals zu einem Weltcupspringen in der Schweiz kommt (14./15. Dezember in Engelberg) und auch, weil es erstmals zwischen Weihnachten und Neujahr zu einer Art Vierschanzentournee für die Frauen kommt. Events, welche sich die beiden Teenager dick in der Agenda angestrichen haben.

Grosse Emotionen für den Heimweltcup

Mitte Dezember wird der Weltcuptross auch für die Frauen in Engelberg Halt machen. Die grosse Titlis-Schanze wird erstmals zum Flugrevier für die Frauen. «Als kleines Mädchen habe ich davon geträumt, einmal auf dieser Schanze springen zu dürfen. Dass es nun sogar einen Wettkampf gibt, ist wahnsinnig schön», freut sich Arnet.

Sie ist in Engelberg aufgewachsen und der grosse Bakken im Dorf war für sie immer die Motivation für diesen Sport. Auch für Torazza werden die beiden Weltcupspringen im Kanton Obwalden zum bisherigen Karriere-Highlight. Die Glarnerin freut sich, dass endlich auch ihre Angehörigen einmal ein Springen aus nächster Nähe erleben können.

Natürlich wecken diese Springen auch Erwartungen. Erstmals werden die beiden jungen Frauen Druck erleben. Bis jetzt schieben sie diesen Druck noch von sich. Sie hätten ja nichts zu verlieren, sie würden bestimmt nicht zu den Favoritinnen zählen. Das stimmt, allerdings wird sich das bestimmt ändern, wenn sie wissen, dass ihre Freunde unten im Auslauf warten und einen tollen Sprung erwarten. «Vielleicht hilft mir ja die Erfahrung dabei, dass ich meine Nerven in den Griff bekomme», hofft Arnold. Einen besonderen Vorteil hat sie aber sonst nicht, obwohl sie am Fuss der Schanze aufgewachsen ist. Denn bisher hat sie erst zwei Trainings auf der steilsten Schanze der Welt machen dürfen. Erfahrungsschatz sieht anders aus.

Platz in den Top 10 wäre eine grosse Überraschung

An diesem Wochenende starten die beiden besten Schweizer Skispringerinnen noch weit weg von zu Hause in die neue Weltcup-Saison. In Lillehammer wird der Winter mit einem Springen von der Normal- und einem von der Grossschanze eröffnet. Grosse Erwartungen haben beide nicht. Wie immer vor einer Saison wissen sie nicht so recht, wo sie im internationalen Vergleich stehen. Ein Rang unter den besten Zehn wäre schon ein riesiges Ausrufezeichen. Der Fokus muss viel mehr darauf liegen, regelmässig in die Punkteränge der besten 30 zu springen.

Immerhin blickt das Duo auf eine gelungene Vorbereitung zurück. Beide blieben gesund und von Stürzen bisher verschont. Auch die Resultate im Sommer beim Mattenspringen lassen auf einen besseren Winter als im Vorjahr hoffen. Beide Schweizerinnen erlebten einen soliden Sommer. Wie halt für dieses junge Alter typisch, mit einigen Auf und Abs bei den Sommer-Grand-Prix-Springen.

SRF zwei, sportflash, 29.11.23, 20:00 Uhr

Meistgelesene Artikel