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Skisprung-Trainer Rune Velta Dank der «norwegischen Handschrift» auf zu neuen Höhenflügen?

Der ehemalige norwegische Skispringer Rune Velta soll die Schweizer nach einer schwierigen Saison zurück in die Erfolgsspur führen.

Nachdem Swiss-Ski im Februar den Abschied von Ronny Hornschuh als Trainer der Schweizer Skispringer bekanntgegeben hatte, überraschte der Verband im Mai mit der Nachfolgelösung: Rune Velta übernahm das Amt des Deutschen, der Simon Ammann und Co. während 8 Jahren betreut hatte.

Seit seinem Rücktritt als Athlet im Sommer 2016 war Velta als Sportwissenschaftler für den norwegischen Skiverband, als Stützpunkttrainer und Sportdirektor Skispringen & Nordische Kombination an einem Sportgymnasium in Oslo tätig. Das Rüstzeug für eine Trainerkarriere bringt er durchaus mit – auch mit erst 34 Jahren.

Damit ist Velta ganze 8 Jahre jünger als Team-Senior Simon Ammann. Eine besondere Herausforderung für den jungen Trainer? «Nein, das ist nicht schwierig. Es ist sehr wertvoll, Simon im Team zu haben. Er bringt viel Erfahrung mit und ist gut darin, diese zu teilen», so der Norweger, der sich als «nicht sehr lauten» Trainer beschreibt.

Ammann spricht von «neuer Flug-Philosophie»

Ein ganz so reich bestücktes Palmarès wie der Toggenburger hat Velta nicht vorzuweisen. Doch auch er hat zu Aktiv-Zeiten grosse Erfolge gefeiert. Sein Karriere-Highlight erlebte er 2015 an der WM in Falun. Von der Normalschanze wurde er Weltmeister, auf der Grossschanze gewann er Bronze und mit dem Mixed-Team zudem Silber. 2012 hatte der zweifache Weltcupsieger zudem WM-Silber im Skifliegen gewonnen.

Rune Velta an der WM in Falun 2015.
Legende: So jubelt ein Weltmeister Rune Velta an der WM in Falun 2015. Keystone/EPA/Barbara Gindl

Und was meint Ammann zur Konstellation mit dem neuen Trainer? Es sei durchaus ungewöhnlich, dass ein älterer Springer mit viel Erfahrung von einem jüngeren Trainer gecoacht werde, findet der 42-Jährige, aber: «Was mir von Anfang an gefallen hat, ist, dass Velta mit einer klaren Idee kam», sagt Ammann.

Der Toggenburger spricht von einer neuen Flug-Philosophie, auf die man in der Vorbereitung das Hauptaugenmerk gelegt hat. In der Vergangenheit habe man immer Defizite im Flugbereich gehabt. Weder er selbst noch das Team seien diesbezüglich entscheidend vorwärts gekommen. «Diesen Bereich weiterzubringen, ist die klare, so ein bisschen die norwegische Handschrift, die reingekommen ist. Das war fast ein wenig überfällig», so der 23-fache Weltcupsieger.

Die neue Skisprung-Saison startet am letzten November-Wochenende in Kuusamo.

SRF zwei, Sportflash, 07.11.2023, 20:00 Uhr ; 

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