Die Story war perfekt: Im Februar 2014 übertrumpft Iouri Podladtchikov, der Schweizer mit russischen Wurzeln, in der Halfpipe von Sotschi alle Konkurrenten inklusive Überflieger Shaun White. Und dies mit dem Yolo-Flip, einem Sprung den er ein knappes Jahr zuvor als erster Athlet überhaupt präsentiert hatte.
Wer nun denkt, Podladtchikov sei durch den Erfolg gesättigt und weniger hungrig, der irrt gewaltig. Ein Jahr nach Sotschi sind für ihn drei Jahre vor Pyoengchang.
Verheiratet mit dem Gedanken, Olympia nochmals zu gewinnen.
Der Gewinn von Olympia-Gold in Russland sei «natürlich das Grösste gewesen», meint Podladtchikov. Gleichwohl spricht er schon voller Begeisterung von seinem nächsten Projekt: «Ich bin verheiratet mit dem Gedanken, bei Olympia nochmals zu gewinnen. Und ich will alles, was in meiner Macht steht, tun, damit dies möglich wird.»
Um in Pyoengchang 2018 erneut zuoberst auf dem Podium zu stehen, feilt Podladtchikov nicht primär an neuen Tricks, sondern – überraschenderweise – an seiner Fitness. Hier sieht der Schweizer bei sich und seinen Konkurrenten noch grosses Potenzial.
Ein 'Dreifacher', das funktioniert nicht jeden Tag.
«Wir Halfpipe-Snowboarder können nicht einfach einen ‹Dreifachen› zeigen in einem Final. Das funktioniert nicht jeden Tag», führt Podladtchikov aus. Als Beispiel nennt er den Yolo-Flip, den er im Final von Sotschi zeigte. «Ich habe ihn seither nicht mehr allzu häufig springen können», erklärt er.
Nur bei nahezu idealen Bedingungen könnten heute die spektakulären Sprünge gezeigt werden. Podladtchikov will sie aber auch ausführen können, wenn die Verhältnisse nicht perfekt sind. «Dafür muss man fitter und agiler sein. In diesem Bereich arbeiten wir. Und hier machen wir derzeit extreme Fortschritte.»
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 14.10.2015, 22:20 Uhr.