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Winter ohne Kristallkugel Julie Zogg: Komplizierte Saison und anstehende Highlights

Im Sommer verstarb der Servicemann der Snowboarderin Julie Zogg, im Laufe der Saison kamen ihr sogar Rücktritt-Gedanken.

Die Snowboarderin Julie Zogg wird am Ende der Saison erstmals seit 2018 über keine Kristallkugel jubeln dürfen. In den vergangenen 5 Jahren war sie immer die Beste in der Parallel-Slalomwertung und gewann dafür jeweils die kleine Kristallkugel. Im letzten Winter konnte sie sogar zum zweiten Mal den Gesamtweltcup für sich entscheiden.

In dieser Saison steht die 31-jährige Zogg bei erst einem Podestplatz, herausgefahren am 24. Februar im polnischen Krynica. In ihrer Paradedisziplin, dem Parallel-Slalom, stand sie in diesem Winter noch nie auf dem Podest. Zu zwei 4. Plätzen reichte es ihr in dieser Disziplin bisher. Ein ungewohntes Gefühl für die 12-fache Weltcupsiegerin.

Trauriger Grund für sportliche Baisse

Der Hauptgrund für ihre sportlich durchzogene Saison ist trauriger Natur. Der langjährige Servicemann des Schweizer Snowboardteams, Tjesimir Peranic, erkrankte und verstarb vor der Saison an Krebs. «Die Situation war sehr schwierig und auch schwierig zu akzeptieren», meint Zogg dazu.

Neben dem emotionalen Rückschlag musste auf die Schnelle ein Ersatz gefunden werden. Nach einem Missverständnis bei der Nachfolge konnte interimistisch eine befriedigendere Lösung gefunden werden. Ein ehemaliger Servicemann kümmert sich nun bei den Rennen um die Bretter von Zogg und Co.

Zogg bestätigt, dass in dieser schwierigen Zeit sogar ein vorzeitiges Karriereende im Raum stand. Der Gedanke an einen Rücktritt sei da gewesen, aber schnell wieder verflogen. Sie will wieder nach vorne schauen, denn in den kommenden Jahren stehen einige Höhepunkte an.

Beim Training in St. Moritz kam der «Klick», für das muss ich im Sommer wieder alles geben.
Autor: Julie Zogg Snowboarderin

Zunächst will Zogg im deutschen Winterberg bei den letzten Weltcuprennen in diesem Winter eine schwierige Saison versöhnlich beenden, am besten mit dem ersten Saisonsieg. Danach steht noch ein Europacup-Rennen in St. Moritz auf dem Programm, weil der Weltcupfinal in Berchtesgaden (GER) ausfällt. Mit Weltcup-Charakter, wie Zogg meint, denn viele aus dem Weltcup werden dort antreten.

Heim-WM und Olympia in der Nähe

In St. Moritz findet im kommenden Winter auch die Snowboard-WM statt. Die Vorfreude darauf ist bei Zogg da: «Beim Training in St. Moritz kam der «Klick», für das muss ich im Sommer wieder alles geben.» Zweimal wurde Zogg bereits Weltmeisterin, 2019 und 2023 jeweils im Slalom.

Ein Jahr später folgt gleich das nächste Highlight: Die Olympischen Winterspiele in Cortina (ITA), es wären die ersten für Zogg «in der Nähe». Eine Olympia-Medaille fehlt noch im eindrücklichen Palmarès der 31-Jährigen.

SRF zwei, Sportflash, 06.03.2024, 22:35 Uhr ; 

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