«Irgendwann wird die Schweiz Weltmeister.» Dieser Satz, ausgesprochen kurz nach der Übernahme des Jobs im Herbst 2015, wurde Fischer immer wieder vorgehalten. Er galt als Träumer. Die Kritiker sahen sich bestätigt, als die Schweizer 2016 an Fischers erster WM die Viertelfinals verpassten und diesen Februar an den Olympischen Spielen bereits in den Achtelfinals scheiterten.
Im Mai durfte Fischer in Kopenhagen feststellen, dass «wir einen Penalty vom WM-Titel entfernt» waren. «So weit daneben lag ich (mit der damaligen Aussage) also nicht.» Künftig wird er kein Kopfschütteln mehr ernten, wenn er vom WM-Titel spricht – im Gegenteil.
Offensives Tempo-Eishockey gespielt
Das Turnier von Kopenhagen trug die Handschrift des Trainers. Erstmals spielte die Schweiz – begünstigt durch die Anwesenheit zahlreicher NHL-Cracks – offensiv auf Augenhöhe mit den Besten mit, ohne in der Defensive an Stabilität zu verlieren. Fischers Idee des temporeichen Offensivspiels hatte noch nie zuvor eine Schweizer Mannschaft so kompromisslos umgesetzt.
Erstmals zeichnete Fischer alleine für das Powerplay verantwortlich, zuvor hatte er die Verantwortung stets mit einem seiner Assistenten geteilt. Nur Schweden und die USA wiesen an der WM die höhere Effizienz im Überzahlspiel, eine schon fast traditionelle Sorgen-Disziplin, auf.
Fischer, der Motivator
Die grösste Gabe von Fischer sind jedoch seine Motivationskünste. Das von Fischer oftmals beschworene «Commitment», den Stolz, für die Schweiz zu spielen, haben seine Spieler verinnerlicht. Der Glaube, jeden Gegner bezwingen zu können, ist vor allem das Verdienst des Trainers.
Sendebezug: Credit Suisse Sports Awards, SRF 1, 09.12.18, 20:10 Uhr