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Sodaro überraschende Siegerin Ryf als Weltmeisterin entthront

Die 35-jährige Solothurnerin muss sich an der Ironman-WM auf Hawaii mit dem 8. Platz zufrieden geben.

5 Monate nach ihrem letzten Ironman-WM-Titelgewinn in St. George im amerikanischen Bundesstaat Utah verpasste Daniela Ryf auf Hawaii ihren 6. Triumph. Die 35-Jährige ging zwar als Führende auf die Laufstrecke, konnte ihre Position im Marathon aber nicht verteidigen.

Bei Ryfs Siegen auf Hawaii in den Jahren 2015 bis 2018 war sie jeweils nach einer dominanten Vorstellung auf dem Rad noch imstande gewesen, einen Marathon im Bereich der Laufbesten nachzulegen. Dies war dieses Mal nicht mehr der Fall. So musste sie sich vergleichbar wie gleichenorts 2019 durchkämpfen, als sie sich gesundheitlich angeschlagen im 13. Rang klassierte.

Ich fühlte mich dauernd überhitzt und hatte Mühe mit dem Atmen.
Autor: Daniela Ryf

Im Ziel zeigte sich Ryf enttäuscht: «Ich hatte eine gute Vorbereitung und habe mich am Morgen gut gefühlt. Auf dem Rad hatte ich nie wirklich die Beine, die ich mir erhofft hatte.» Ein grosses Problem seien die klimatischen Bedingungen gewesen. «Die Luftfeuchtigkeit bereitete mir grosse Schwierigkeiten, ich fühlte mich dauernd überhitzt und hatte Mühe mit dem Atmen. Ich kann es mir nicht wirklich erklären, da ich akklimatisiert und vorbereitet war.»

Aufholjagd auf dem Rad nicht belohnt

Ryf hatte die Führung knapp 7 Kilometer vor dem Ende der Radstrecke von Lucy Charles-Barclay übernommen und nahm die Laufstrecke mit 17 Sekunden Vorsprung auf die Britin in Angriff. Charles-Barclay konterte dann aber noch auf dem ersten Laufkilometer und distanzierte Ryf rasch deutlich.

Schon in der Auftaktdisziplin war Daniela Ryf etwas unter ihrem Rendement geblieben. Nach den 3,86 km Schwimmen stieg sie mit einem Rückstand von fast 7 Minuten auf Charles-Barclay auf Position 14 aus dem Wasser. Die Aufholjagd im Radfahren dürfte Ryf viel Energie gekostet haben.

Mit Joanna Ryter war noch eine zweite Schweizerin am Start. Die 28-jährige Neuenburgerin klassierte sich auf dem 30. Platz.

Sodaro überrascht

Bei der Rückkehr der Ironman-WM auf Big Island nach drei Jahren gab es eine Überraschungssiegerin. Die an der Ironman-WM debütierende Chelsea Sodaro (33) triumphierte dank einem starken Marathon von 2:51:45 Stunden vor Charles-Barclay und der Deutschen Anne Haug, der Gewinnerin von 2019. Sodaro bestritt erst den zweiten Ironman ihrer Karriere.

Es ist der erste amerikanische Sieg bei den Frauen seit über zweieinhalb Jahrzehnten. Als letzte Debütantin auf Hawaii hatte die vierfache Ironman-Weltmeisterin Chrissie Wellington (2007) aus Grossbritannien triumphiert.

Das Männer-Rennen mit Jan van Berkel als einzigem Schweizer Hoffnungsträger wird in der Nacht auf Sonntag Schweizer Zeit ausgetragen.

Radio SRF 1, Morgengespräch vom 5.10.22, 6:15 Uhr ; 

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