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Triathlon Daniela Ryf: An der Herausforderung gewachsen

Beim Ironman Switzerland hat Daniela Ryf angedeutet, welches Potenzial in ihr steckt. Mit erschöpften Beinen vom Vortag feierte sie einen ungefährdeten Sieg.

Daniela Ryf, die Athletin, bevorzugte einen Start am Samstag zum Rennen über die olympische Distanz (1,5 km Schwimmen/40 km Rad/10 km Laufen). Coach Brett Sutton dagegen schätzte ihr Potenzial für den sonntäglichen Ironman in Zürich (3,8/180/42,2) grösser ein.

Zwei Meinungen und keine Einigung in Sicht. Welches ist der gängige Weg bei dieser Ausgangslage? Man findet einen Kompromiss.

Als Experiment gedacht

Triathletin Daniela Ryf kennt eine weitere Lösung für einen solchen Konflikt: «Man probiert einfach beides aus.» So kam es, dass Ryf gleich beide Wettkämpfe bestritt, obwohl diese am gleichen Wochenende stattfanden. Innert weniger als 17 Stunden stand sie zweimal im Einsatz. Prompt brachte dieser unkonventionelle Weg der 27-jährigen Solothurnerin den durchschlagenden Erfolg. Sie gewann beide Konkurrenzen und verdiente sich in der internationalen Szene höchste Anerkennung.

Nach dem Mammutprogramm mit Gesamtdistanzen von 5,3 km, 220 km und 52,2 km in den Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen sprach sie im «sportpanorama» von einem Experiment.

«Vor allem der Sonntag war als gutes Ausdauertraining gedacht. Es sollte mir Aufschluss darüber geben, was nach 180 km auf dem Rad noch drinliegt», sagte sie. Und sie fügte mit grosser Befriedigung an, «dass ich wirklich nicht erwarten durfte, gleich so erfolgreich abzuschneiden».

Perspektive haben geändert

In der Rückblende präzisierte Ryf die aussergewöhnliche Anlaufphase hin zum Ziel: «Es geht nicht darum, dass Brett jemanden etwas aufzwingt. Vielmehr schafft er es, eine Herausforderung so zu stellen, an der wir Athleten wachsen und neue Sicherheit aufbauen können.»

Die Endzeit von 9:13 Stunden beim Ironman-Debüt zeigte Ryf auch neue Perspektiven auf. Etwa, dass ein Start auf Hawaii realistisch ist und durchaus vielversprechend ausfallen könnte. Als «cool» bezeichnet sie diese Aussicht und lässt trotzdem nicht unerwähnt: «Vor 2 Jahren hätte ich mir nie im Leben vorstellen können, einen Ironman zu bestreiten.

Sendebezug: SRF zwei, sportpanorama, 27.07.2014 18.15 Uhr

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