Nur wenig fehlte im Dezember 2018 zur grossen Sensation. Erst im Penaltyschiessen musste sich die Schweizer Unihockey-Nationalmannschaft im WM-Halbfinal dem achtfachen Weltmeister Schweden geschlagen geben. Die Devise nach dem knappen Aus war klar: Die Lücke zu den Grossmächten Schweden und Finnland soll in Zukunft noch kleiner werden.
3 Jahre später hat der Wind gedreht. Die Schweizer drohen rund einen Monat vor den nächsten Titelkämpfen in Helsinki und ein Jahr vor der Heim-WM den Anschluss zu verlieren. Zuletzt blieb das Team von Trainer David Jansson an der Euro Floorball Tour in Pilsen (CZE) sowohl gegen Finnland (3:9) als auch gegen Schweden (4:11) chancenlos.
Es fehlt an Ausnahmekönnern
Angst, den Anschluss zu verlieren, hat Remo Manser, Direktor des Nationalteams, keine, «aber wir sind sicher aufmerksam». Einerseits liegen die zuletzt enttäuschenden Resultate im Nachwuchsbereich begründet. Seit 5 Jahren gewannen die Schweizer bei U19-Weltmeisterschaften keine Medaillen mehr.
Andererseits schafften immer weniger Talente den Sprung in die Nati, vor allem auch weil Ausnahmekönner fehlen. «Ein 18-jähriger Schwede hat viel mehr Unihockey in den Armen als ein gleichaltriger Schweizer Spieler», eklärt Manser.
Ein nationales Leistungszentrum inklusive Internat könnte Abhilfe schaffen. Doch in der Schweiz ist ein solches eher ein Wunschtraum, weil nicht nur das Geld, sondern auch die Talente, die voll auf den Unihockey-Sport setzen wollen, fehlen.
Warum die Junioren im Training mehr auf die Offensive setzen sollten, erfahren Sie im Audio-Beitrag oben.