- Die Schweizer Frauen-Nati gewinnt an der Unihockey-WM in Tschechien den Final gegen die Gastgeberinnen mit 2:0.
- Damit sind die Schweizerinnen 20 Jahre nach der Gold-Premiere zum 2. Mal Weltmeister.
- Im Spiel um Bronze unterliegt Schweden den Finninnen und bleibt erstmals überhaupt ohne WM-Medaille.
Es war eine regelrechte Abwehrschlacht, welche die Schweiz in Ostrava zeigte. Nicht erst in den Schlussminuten, sondern eigentlich seit dem Tor zum 1:0 in der 13. Minute. Die Tschechinnen machten das Spiel, die Schweizerinnen verteidigten. Sie taten dies geschickt und mit viel Leidenschaft. Und zwischen den Pfosten zeigte die brillante Lara Heini zahlreich tolle Paraden. Und war Heini einmal geschlagen, so rettete die Torumrandung für die Nati.
1:0 hiess es auch noch, als die letzten 60 Sekunden anbrachen. Tschechien spielte schon ohne Torhüterin und drückte auf den Ausgleich. Da gelangte der Ball zu Isabelle Gerig und die Schweizer Kapitänin lupfte den Ball über das halbe Feld ins verwaiste tschechische Tor. Der Jubel im Schweizer Lager war riesig – und 38 Spielsekunden später der 2. WM-Titel nach jenem vor 20 Jahren in Singapur Tatsache.
Stettler aus der Drehung zum 1:0
Die Startphase des Finals war ausgeglichen verlaufen. In der 9. Minute kassierten die Schweizerinnen eine Zweiminutenstrafe, welche sie schadlos überstanden. Als die Equipe des schwedischen Coachs Oscar Lundin wieder komplett war, schlug Céline Stettler zu. Die Verteidigerin schlenzte den Ball aus der Drehung ins Tor (13.).
Dieser Treffer gab den Schweizerinnen, welche in der Vorrunde gegen Tschechien noch mit 4:7 verloren hatten, Sicherheit. Gleichwohl waren es die Tschechinnen, welche in ihrem 1. WM-Final das Zepter übernahmen. Doch wie schon bei ihrem Halbfinal-Coup am Samstag gegen Rekordweltmeister Schweden (6:3) arbeiteten die Schweizerinnen in der Defensive solidarisch und hatten in den entscheidenden Momenten auch das Glück auf ihrer Seite. So resultierte im insgesamt 6. WM-Final der 2. Titel.
Schwedinnen erneut unterlegen
Nach 9 WM-Goldmedaillen in Serie und Edelmetall bei allen 14 bisherigen Weltmeisterschaften (Bilanz 11/1/2) gingen die schwedischen Frauen erstmals überhaupt leer aus. Einen Tag nach der Halbfinal-Niederlage gegen die Schweiz verloren sie auch die Partie um Platz 3. «Tre Kronor» musste sich dem finnischen Dauerrivalen mit 4:6 geschlagen geben.
Damit ist nun Finnland die einzige Nation, die bei den Frauen immer eine WM-Medaille gewonnen hat. Bei 15 Turnieren resultierten zweimal Gold, neunmal Silber und viermal Bronze.