- Die Schweiz düpiert im Halbfinal der Unihockey-WM die Übermacht Schweden mit 6:3.
- In Ostrava wächst das Team von Oscar Lundin über sich hinaus und spielt am Sonntag um Gold.
- Im Final trifft die Schweiz auf Tschechien, das den anderen Semifinal gegen Finnland mit 1:0 für sich entscheidet.
Seit 2007 gingen sämtliche WM-Titel an die Schwedinnen. Diese Serie reisst nun, weil die Schweiz über sich hinauswuchs. Überraschend setzte sich die Nati im Halbfinal gegen die Unihockey-Grossmacht durch. Wie klar die Favoritenrolle verteilt war, zeigt auch die bisherige Bilanz: In 70 Duellen hatte die Schweiz erst zwei Siege gefeiert. Nun folgte Nummer 3 – und wie.
Heini hext
Dank einer äusserst überzeugenden Leistung erspielte sich die Nati bis zum Schlussdrittel eine 5:1-Führung. Die Skandinavierinnen kamen einer grossen Wende nie nahe. Dann gesellte sich auch noch Pech dazu. Ein Abschluss prallte an beide Pfosten. Doch die Schweiz blieb dran, traf ebenfalls in einer Situation zweimal Aluminium. Und belohnte sich kurze Zeit später doch mit dem 6:1.
Schweden konnte nach einem Timeout fünf Minuten vor Schluss noch einmal durch Hanna Nordstrand verkürzen. Ellen Rasmussen brachte mit dem 3:6 und 90 Sekunden auf der Uhr noch einmal ein wenig Spannung zurück. Doch die starke Torfrau Lara Heini – sie wurde zur Spielerin des Matchs gekürt – unter gütiger Mithilfe der Torumrandung rettete den 3-Tore-Vorsprung über die Zeit. Die höchste Niederlage Schwedens, überhaupt erst die 6. an einer WM.
Fitzi initiiert Blitzstart
Die Partie hatte aus Schweizer Sicht optimal begonnen. Seraina Fitzi erzielte nach 3 Minuten per präzisem Handgelenkschuss die Führung. Bei einem Pfostenschuss der Schwedinnen hatte die Schweiz zunächst Glück, anschliessend hexte Heini die Nati durch eine 2-minütige Unterzahl. Und ihre Vorderleute nutzten im Startdrittel ihre Chancen. Chiara Gredig erzielte das 2:0, Fitzi verwertete nach einem schnellen Konter das Zuspiel von Goalie Heini. Auf den ersten schwedischen Treffer reagierte Norina Reusser, die kurz vor der ersten Pause den 3-Tore-Vorsprung wieder herstellte.
Gereizte Schwedinnen
Wer im zweiten Drittel mit einer Aufholjagd der Topfavoritinnen rechnete, wurde rasch eines Besseren belehrt. Im Gegenteil: Norina Reusser provozierte ein Eigentor, nach 25 Minuten stand es 5:1 – für die Schweiz! Die Schwedinnen reagierten mit Nickligkeiten, mehrmals wurde eine Schweizerin über die Bande spediert.
Und die Schweizerinnen? Liessen sich davon so gar nicht beeindrucken, konzentrierten sich auf ihre Stärken und fixierten mit einer Gala-Vorstellung den Final-Einzug. Dort geht es am Sonntag um 16 Uhr wiederum in Ostrava um WM-Gold. Gegner ist Gastgeber Tschechien dank eines 1:0 über Finnland. Live zu sehen bei SRF zwei.