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Unihockey-Klub rüstet auf Alexander Rudd: Sarnens Top-Transfer mit dubioser Vergangenheit

Der Unihockey-Klub Ad Astra Sarnen hat sich auf die nächste Saison hin namhaft, aber mit Nebengeräuschen verstärkt.

Das Schlusslicht der höchsten Schweizer Unihockey-Liga NLA hat mächtig aufgerüstet. Ad Astra Sarnen hat für die neue Saison aus Schweden – dem Unihockeyland schlechthin – einen Trainer und 4 neue Spieler verpflichtet.

Darunter ist auch der zweifache Weltmeister Alexander Rudd, der zu den Weltbesten des Unihockeys gehört; er ist ein Spektakelspieler. Sein Wechsel nach Obwalden ging jedoch nicht ohne Nebengeräusche über die Bühne: Rudd stand im Visier der Justiz – und zwar nicht wegen eines Bagatelldelikts.

Wir finden das natürlich nicht super, aber deswegen brechen wir auch nicht den Stab über jemanden.

Rudd soll Teil eines Drogenhändlerrings gewesen sein. Erst kürzlich wurde er zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, was bei den Transferverhandlungen natürlich thematisiert worden sei, so der Präsident von Ad Astra Sarnen, André Küchler: «Wir finden das natürlich nicht super, aber deswegen brechen wir auch nicht den Stab über jemanden.»

Die Geschichte sei medial hochgeschaukelt worden, sagt Küchler. «Wir haben ein total anderes Bild von ihm, als jenes, das die Medien von ihm zeichneten.»

Schweden-Power in Obwalden

Für Rudd dürfte der Wechsel nach Sarnen einer «Flucht» in ein neues Leben gleichkommen. In seiner Heimat wurde er ständig mit den dubiosen Machenschaften in Verbindung gebracht, in Obwalden kann er sich frei und weitgehend unbekannt bewegen.

Dafür hat der 29-Jährige sein Leben auf den Kopf gestellt: Vom Vollprofi wurde er zum Halbprofi, wie auch seine schwedischen Teamkollegen, die Verteidiger Mathias Hagert und Erik Oweling sowie Flügelspieler Oliver Forslind. «Sweden goes Obwalden» – ein passendes Motto, zumal auch die Trainerposition von einem Schweden besetzt wird: Micke Öhman.

Küchler: «Wollen keine Schiessbude sein»

Die nominellen Verstärkungen sollen helfen, das Team in der NLA in andere Sphären zu hieven. «Wir wollen nicht mehr die Schiessbude der Liga sein», gibt Küchler zu verstehen. Es gehe aber auch um einen Neuanfang, der mit den Kaderveränderungen stattfinden soll. Die neue Saison beginnt am 11. September, zum Auftakt misst sich Sarnen mit Rychenberg Winterthur.

Radio SRF 1, 11.8.21, 18:45 Uhr ; 

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