Nationalcoach Timo Lippuner vertraut auf eine junge, wenig routinierte, dafür um so hungrigere Auswahl in der Ausscheidungskampagne für die Volleyball-Europameisterschaft 2019, die dezentral in Polen, Tschechien, Ungarn und in der Türkei ausgetragen wird. Das Durchschnittsalter der Schweizer Stammsechs beträgt gerade einmal 20,5 Jahre.
Deshalb erstaunt es nicht weiter, wenn Captain Laura Künzler bei der Rückblende auf den Startmatch in Österreich findet: «Zu Beginn waren Unsicherheit und Nervosität gross.» Doch ihr Team konnte den Schalter umlegen, mit der Fortdauer der Partie sein Potenzial abrufen und die Gastgeberinnen nach 0:1-Satzrückstand mit 3:1 in die Knie zwingen.
Die Spielerinnen sind schon vor dem Morgentraining am Lernen und auch danach wieder.
Lippuner spricht von einem geglückten Einstand, auf dem sich aufbauen lässt. «Man muss sich vor Augen halten, was meine Schützlinge alles leisten», streicht der 37-jährige Trainer heraus.
Mit Aggressivität gegen Tempo-Volleyball
Seit 3 Monaten sei man gemeinsam unterwegs, alle mit einem klaren Bekenntnis und grossem Verzicht. Die Spielerinnen seien zusätzlich in der Schule oder im Studium eingespannt. «Deshalb sind sie schon vor dem Morgentraining und auch danach wieder am Lernen», so Lippuner.
Am Sonntagnachmittag bietet sich ihnen in Schönenwerd die Chance, um auf dem Feld einiges dazulernen zu können – wenn es im 2. Spiel der EM-Quali gegen Gruppenfavorit Kroatien geht. Die Osteuropäerinnen sind deutlich erfahrener und haben internationale Topakteurinnen in ihren Reihen.
«Kroatien ist eine Nummer grösser als Österreich, das wird eine Challenge für uns», kündigt Lippuner an. «Der Gegner spielt sehr schnell. Doch wir werden versuchen, mit einem aggressiven Stil dagegenzuhalten.»
Happige Aufgabe für die Männer
3 Tage später treffen die Schweizerinnen auf Albanien. Am Ende müsste das Nationalteam in der Vierergruppe in den Top 2 stehen, um erstmals auf dem sportlichen Weg eine EM-Endrunde zu erreichen.
Auch die Männer haben am Sonntag im Rahmen der EM-Qualifikation ihren ersten Auftritt vor Heimpublikum. Sie fordern nach der Auftakt-Niederlage in der Ukraine die Ungarn.
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 15.08.2018 22:15 Uhr