Es war 18:20 Uhr, als Julian Weisigk die Halle in Schönenwerd zum Toben brachte. Sein satter Smash bedeutete das 25:19 im 2. Satz und damit auch, dass die Schweizer Volleyballer ihr grosses Ziel erreicht hatten: sich für die Europameisterschaften 2023 zu qualifizieren. Selbst eine Niederlage gegen Bosnien-Herzegowina hätte der Schweiz nun genügt. Doch mit der 2:0-Satzführung im Rücken und dem Ticket in der Tasche zogen die Schweizer gnadenlos durch. Am Ende hiess es 25:15, 25:19 und 25:20 zugunsten der Gastgeber.
Damit klassiert sich die Schweiz hinter Gruppensieger Rumänien auf Rang 2. Der Spitzenplatz der Rumänen war bereits nach dem Sieg am Samstag über Albanien festgestanden. Viel wichtiger: Zum zweiten Mal findet eine Männer-EM mit Schweizer Beteiligung statt.
Schon 1971 dabei, aber ...
Der Startsatz hatte umkämpft begonnen, doch die Schweiz stellte nach einer Stärkephase mit konsequentem Blockspiel von 10:10 auf 19:13. Kurze Zeit später war der erste Umgang mit 25:16 im Trockenen. Auch im 2. Satz musste die Schweiz einige kurze Schwächephasen durchstehen. Doch spätestens mit dem eingangs erwähnten Smash Weisigks waren diese beim Team von Mario Motta vergessen. Auch ohne den verletzten Trumpf Jovan Djokic war der Sieg nie wirklich gefährdet. Immerhin durfte der Captain seinem Trainer als Wetteinsatz eine neue Frisur verpassen.
Für die Schweiz hat die Qualifikation historische Bedeutung. Die 2023 in Bulgarien, Italien, Nordmazedonien und Israel stattfindende EM ist die erste, welche die Volleyballer auf sportlichem Wege erreicht haben. Die bisher einzige EM-Teilnahme der Schweiz datiert aus dem Jahr 1971. Damals gab es indes keine Qualifikation, sondern es genügte eine Anmeldung.
