Wenn man über die Favoriten für den Königstitel im Steinstossen am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest Ende Monat spricht, dann fällt schnell der Name von Urs Hutmacher. In den vergangenen Jahren hat er bei 108 Wettkampf-Teilnahmen 80 Siege eingefahren. Dazu kommen die Erfolge beim Unspunnen-Schwinget 2023 und beim Jubiläumsschwingfest im vergangenen Jahr.
Was Hutmacher auszeichnet, ist seine Vielfältigkeit. Mit unterschiedlichen Steinen kommt er zurecht. Dass ihm auch der Unspunnenstein, mit dem am ESAF gestossen wird, liegt, hat er mit seinen grossen Siegen schon bewiesen.
Nicht nur der Sieg zählt
Nur wegen seiner vielen Erfolge übt Hutmacher den Sport aber nicht aus. Der 31-Jährige schätzt die unterschiedlichen Herausforderungen, die je nach Austragungsort geboten werden: «Die verschiedenen Steine, die Anläufe, die Bedingungen.»
Das Verhältnis mit den anderen Stössern sei sehr kollegial. «Ich würde auch an die Wettkämpfe gehen, wenn ich nicht gewinnen würde. Es ist einfach ein cooler Sport», sagt Hutmacher.
Im Turnverein gestartet
Der Informatiker kommt aus Weisslingen im Kanton Zürich und damit nicht gerade aus einer Steinstoss-Hochburg. Über den Turnverein habe er damals zum Steinstossen gefunden, erklärt er: «An den Turnfesten gibt es einen 12,5 Kilogramm schweren Stein. Da hatte ich meine ersten Berührungspunkte.»
Aus Jux hatte sich der Zürcher Oberländer dann auch schon früh für sein erstes Eidgenössisches angemeldet: 2013 in Burgdorf. Beim ersten Mal mit dem schweren Stein resultierte noch kein Erfolgserlebnis, die Weite von 1,72 Meter reichte nur für den 33. Platz.
Steigerungslauf begonnen
Besser lief es 6 Jahre später in Zug. Über 3 Meter stiess Hutmacher den Stein und klassierte sich auf dem 5. Schlussrang. Vor drei Jahren in Pratteln kam es dann zum Duell mit Seriensieger Remo Schuler, bei welchem Hutmacher noch knapp den Kürzeren zog und sich mit dem 2. Rang begnügen musste.
In Mollis im Kanton Glarus soll der Steigerungslauf mit dem Sieg ein Ende finden. Auch Hutmacher sieht sich in einer guten Position. Indes sagt er: «Es geht um Zentimeter. Wenn einer einen super Tag erwischt, ist plötzlich er der Favorit.»