Seit frühem Montagnachmittag ist klar: Die 32. Sommerspiele finden vom 23. Juli bis 8. August 2021 statt. Der Mammut-Sportanlass weicht also um ein Jahr vom ursprünglich geplanten Termin ab, der wegen der Corona-Pandemie geplatzt ist.
Für Nino Schurter, der seine 4. Olympia-Teilnahme im Cross Country und nach einem kompletten Medaillensatz ebenso sein 4. Podest anstrebt, geht mit der Neuansetzung eine grosse Erleichterung einher. Denn ab sofort könne sich Vorfreude breit machen. «Jetzt ist der Event wieder fassbar. Man hat ein neues Ziel, auf das man hinarbeiten kann. Das macht es im Kopf um einiges einfacher», erklärt der 33-Jährige.
Klarheit einerseits ...
Schurter persönlich begrüsst das neue Datum. Die Zeitspanne bis zu allfälligen Olympischen Spielen im Frühling wäre für sein Empfinden allzu knapp gewesen. «Denn wir sind darauf angewiesen, vor dem Saison-Höhepunkt noch einige Wettkämpfe bestreiten zu können. Zudem haben wir so genügend Luft, um die Qualifikations-Phase abzuschliessen», führt der Mountainbike-Profi aus.
Auch gemäss Ralph Stöckli, dem Chef de Mission von Swiss Olympic, gibt es schlüssige Argumente, dass «Olympia erneut in den Sommer hineinfällt»:
- Die aktuelle Krise und der neue Termin liegen möglichst weit auseinander. Das sei darum zentral, weil bis dahin noch enorm viele Herausforderungen zu meistern seien.
- Der Veranstalter und ganz Tokio waren auf Spiele im Sommer vorbereitet. Auf dieser Basis könnten nun alle weitermachen.
Indes können Stöckli und seine Crew nun nicht einfach «Copy Paste» machen und die Planung 2020 eins-zu-eins adaptieren. «Wir stehen vor ganz vielen ungeklärten Fragen. So etwa wissen wir nicht, ob wir unser gebuchtes Village nutzen können. Man muss die Verträge in Bezug auf die Unterkünfte und Pre-Camps neu prüfen», sagt der 43-Jährige.
... und reichlich Ungewissheit andererseits
Aufgrund der Komplexität des ganzen Olympia-Konstrukts sind Stöckli wie Schurter erstaunt, wie rasch sich der Ausrichter auf ein Alternativ-Datum festgelegt hat und der neue Fixpunkt nun steht.
Nichtdestotrotz: «Es sind natürlich auch bei uns zahlreiche Fragen offen. So wissen wir nach wie vor nicht, wie sich der kurzfristige Renn-Kalender präsentiert», gibt Schurter zu bedenken.