Bei Olympischen Spielen ist das Gerangel um Termine ohnehin enorm. Die jetzige Situation weicht insofern von der Norm ab, dass innert Kürze alles über den Haufen geworfen worden ist. «Deshalb muss man sich einfach im Klaren darüber sein, welche Tragweite und welche Konsequenzen die jüngst gefällten Entscheide haben», informiert Jürg Stahl im «sportpanorama». Der 52-jährige Zürcher Politiker steht an der Spitze von Swiss Olympic.
So kann Tokio nicht wie geplant diesen Sommer über die Bühne gehen. Stattdessen hatten sich die Ausrichter dem massiv gewachsenen Druck beugen müssen und verlegten den Mammutanlass wegen der Corona-Pandemie vorzeitig ins 2021. Noch ist nicht abschliessend geklärt, ob Olympia um exakt ein Jahr verschoben oder eventuell in den Frühling vorgezogen wird.
Rasche verbindliche Antworten sind das Ziel
Stahl fordert, dass in dieser Diskussion alle sehr achtsam miteinander umgehen. «Wir sind jetzt alle gefordert, es braucht auch ganz viele Kompromisse.» Entscheidend sei, dass man den Fachverbänden – hierzulande sind es 81 – in absehbarer Zeit verbindliche Antworten liefern könne. «Alle müssen die weitere Planung vorantreiben können.» Vor allem die Athleten bräuchten bald einmal Gewissheit.
Machtkämpfe und Einflüsse sind in dieser Frage fehl am Platz.
Allerdings verweist Stahl auch darauf, dass es sich «um ein hoch komplexes» Thema handelt. Um nur eine gigantische Zahl zu nennen, seien im Zusammenhang mit Tokio 45'000 Verträge mit Hotels und Logisbetreiber abgeschlossen worden. «Deshalb gebührt allen Involvierten der nötige Respekt, dass jetzt nicht einfach der Schalter umgekippt werden kann», sagt Stahl im «sportpanorama».
Und der Funktionär betont auch noch dies: In der vertrackten Frage gehe es nicht um Einflüsse und Machtkämpfe.
Hören Sie im untenstehenden Video, was die Sportszene Schweiz gemäss Stahl aktuell umtreibt und wie auf allen Ebenen das Problem gelöst werden kann.