Noch am Tag vor seinem Tod war Charlie Whiting in Australien im Fahrerlager gewesen und hatte die Vorbereitungen auf das Auftaktrennen vom Sonntag überwacht.
Wir haben einen treuen Freund und charismatischen Botschafter verloren.
«Die Formel 1 hat in Charlie einen treuen Freund und charismatischen Botschafter verloren», sagte Jean Todt, der Präsident des Motorsport-Weltverbandes FIA. Die Rennställe und Piloten zeigten sich in tiefer Trauer und würdigten die wichtige Rolle Whitings in der Königsklasse. Seit 1997 war er als Renndirektor für den organisatorischen Ablauf aller Grands Prix, die Sicherheit und die Klärung technischer Streitfragen verantwortlich.
Beginn als Hesketh-Mechaniker
Whiting hatte seine Motorsport-Karriere wie so viele als Mechaniker begonnen. Gemeinsam mit seinem Bruder Nick arbeitete er von 1977 an in der Formel 1 beim Hesketh-Rennstall. Später wechselte er zu Bernie Ecclestones Brabham-Team und wurde dort Cheftechniker. 1988 trat er dann einen Job als Technischer Delegierter bei der FIA an und machte sich einen Namen als penibler Regelwächter.
TV-Zuschauern wurde Whiting vor allem dadurch bekannt, dass er via Signalanlage den Start zu jedem Rennen vollzog. «Charlie hat eine Schlüsselrolle in diesem Sport gespielt, er war als Renndirektor für viele Jahre der Schiedsrichter und die Stimme der Vernunft», sagte Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Der Renault-Rennstall sah in Whiting «einen der Eckpfeiler und Anführer unseres Sports», Williams nannte ihn «eine wahre Legende».
Sendebezug: SRF 3, Morgenbulletin, 14.3.2019, 8:33 Uhr