Der neue, alte Weltmeister gab nach seinem Coup den Medien ausführlich Auskunft. Wir haben die wichtigsten Aussagen des 25-jährigen Niederländers zu folgenden Themen zusammengetragen:
- ... zum Verwirrspiel um seine Titelverteidigung nach dem Rennen in Suzuka:
«Als ich über die Ziellinie gefahren bin, dachte ich: Das war ein gutes Rennen, aber Weltmeister bist du noch nicht. Ich nahm an, dass es nicht die vollen Punkte geben würde. Dann hatte ich das Interview, und plötzlich haben meine Mechaniker angefangen zu jubeln. Dann gab es unterschiedliche Informationen: Ich bin Weltmeister, ich bin es noch nicht. Niemand war zu 100 Prozent sicher. Aber am Ende hat es ja gereicht.»
- ... zum in dieser Situation undurchsichtigen Regelwerk:
«Mir macht das eigentlich nichts aus, ich finde es sogar lustig. Es nimmt ja nichts von meinem Titel weg. Und die Situationen sind eben komplex: Es ist schon ein Unterschied, ob das Rennen abgebrochen wird oder ob die Autos ins Ziel fahren.»
- ... zu den schwierigen Streckenbedingungen beim GP Japan:
«Die erste Runde auf Intermediates war grenzwertig. Es war zu nass, es wäre unmöglich gewesen weiterzufahren. Und wer hinter einem anderen Auto fuhr, konnte überhaupt nichts mehr sehen. Es war also richtig, das Rennen zu unterbrechen. Als es wieder losging, war es okay. Da waren zwar noch Bäche auf der Strecke, aber wir konnten ja sogar auf die Intermediates wechseln.»
- ... zu den beiden WM-Titeln – der Premiere im Jahr 2021 und nun der Bestätigung – im Vergleich:
«Der erste ist immer der emotionalste, aber dieser hier war schöner und fühlt sich total anders an. Die Zahl der Rennen, die wir gewonnen haben (12 bei noch 4 ausstehenden Einsätzen im Vergleich zu total 11 im Jahr davor – die Redaktion) , aber auch die Art und Weise. Wir sind oft von hinten gestartet und haben es trotzdem geschafft. Die Saison war sehr speziell, so etwas gibt es nicht oft, wir müssen das geniessen. Es wird sehr schwer, so ein Jahr zu wiederholen.»
- ... zum Highlight in der Saison 2022:
«Ich denke, das war das Spa-Wochenende. Das war totale Dominanz. Als ich danach nach Hause gekommen bin, habe ich darüber nachgedacht und gemerkt, wie besonders das war.»
- ... zum schwierigsten Moment:
«Die gab es vor allem am Anfang der Saison. Wir hatten damit gerechnet, dass der Start schwierig wird, weil wir bis zum Ende des Vorjahres entwickelt hatten. Dann waren wir eigentlich schon weiter als erwartet, sind aber ein paar mal mit Defekten ausgeschieden. Und so etwas darf nicht passieren.»
- ... zu den Zielen, die er noch jagt:
«Heute freuen wir uns erstmal über den Titel, aber morgen werden wir aufwachen und das Gefühl haben: Wir sollten noch ein paar mehr gewinnen. Ich habe ja noch ein paar Jahre, und ich hoffe, dass wir noch eine Weile oben bleiben. Wenn wir das Team zusammenhalten, kann das klappen. Aber das, was wir bis jetzt geschafft haben, nimmt uns keiner mehr, egal was kommt.»