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Formel 1 Eine Fehleinschätzung straft Pechvogel Hamilton

Am GP von Monaco schien Lewis Hamilton bereits wie der sichere Sieger. Doch ausgerechnet sein eigenes Team brachte den Weltmeister doch noch um den 4. Saison-Sieg. Was war falsch gelaufen und wie sahen die Direktbeteiligten die fatale Szene?

Nico Rosberg auf Platz 1, Lewis Hamilton auf Platz 3. Eigentlich kann sich die Ausbeute des Mercedes-Rennstalls beim GP von Monaco einmal mehr sehen lassen. Doch nach dem Klassiker durch die engen Passagen von Monte Carlo war den Verantwortlichen bei den «Silberpfeilen» trotzdem nicht zum Lachen zumute. Zu sehr überschattete der Schnitzer des Teams die Stimmung.

Video
Die turbulente Schlussphase in Monaco
Aus sportlive vom 24.05.2015.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 5 Sekunden.

Der fatale Funkspruch

Doch was war passiert? Nach Max Verstappens Crash in die Leitplanken und der anschliessenden Safety-Car-Phase kurz vor Schluss des Rennens hatte Mercedes seinen souverän führenden Weltmeister Hamilton für einen Reifenwechsel in die Box geholt. Wohl berechtigterweise wurde befürchtet, dass dessen härtere Reifen hinter dem Safety Car extrem schnell an Temperatur verlieren könnten. Doch der eigentlich komfortable Vorsprung des Briten schmolz hinter dem Safety-Car dahin, für einen Boxenstopp war eigentlich nicht mehr genug Zeit.

Und die Strafe folgte prompt: Unfreiwillig machte Mercedes mit dem Boxenstopp den Weg für Nico Rosberg und Sebastian Vettel frei, die Hamilton den sicher geglaubten Sieg noch wegschnappten. Kein Wunder hagelte es nach dem Rennen scharfe Kritik.

Lauda teilt aus, Team besänftigt Fans

Die deutlichsten Worte schoss Aufsichtsratschef und Rennsportlegende Niki Lauda in Richtung der Strategen seines Teams. «Alle haben diskutiert, keiner hat eine Entscheidung getroffen, dann haben sie eine getroffen, und die war falsch», so Lauda stinksauer. Über Twitter entschuldigte sich das ganze Team für den taktischen Fehler: «Alle enttäuschten Fans da draussen, wir fühlen euren Schmerz. Wir haben heute einen Fehler gemacht, das ist Fakt.»

Hamilton sucht keinen Sündenbock

Auch für Rosberg, der in Monaco mit seinem 3. Triumph in Serie Historisches leistete, hatte der Renntag einen faden Beigeschmack. «Das war die glücklichste Szene meiner Karriere. Lewis hätte mit Sicherheit den Sieg verdient, deshalb bin ich ein bisschen zwiegespalten», erklärte der Deutsche.

Der Leittragende selbst wollte seinem Team keinen Vorwurf machen und nahm seinen Rennstall in Schutz: «Wir gewinnen und verlieren zusammen», so der WM-Leader. Und bekanntlich stacheln solche Rückschläge Hamilton oftmals sogar zusätzlich an. Bestes Beispiel hierfür ist die verhängnisvolle Kollision mit Rosberg in Spa aus dem Vorjahr. Der Brite schluckte einmal leer und kam dann mit der Wut im Bauch erst so richtig in Fahrt.

Sendebezug: SRF zwei, «sportlive», 24.05.15 14:00 Uhr

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