Lewis Hamilton und Teamchef Toto Wolff sind die Schlüsselfiguren für die Mercedes-Übermacht in der Formel 1. Doch der Brite lässt die Zukunft noch warten. Schon am Sonntag könnte der 35-Jährige in Sotschi den vermeintlich unerreichbaren Rekord von Michael Schumacher (91 GP-Siege) einstellen.
Hamilton kann mit Mercedes einige Rekorde knacken
Im kommenden Jahr könnte er auch Schumachers Titel-Rekord brechen.
Denn vor dem Russland-GP führt Hamilton die WM mit 55 Punkten Vorsprung vor Teamkollege Valtteri Bottas an. Der 7. WM-Titel scheint nur noch Formsache.
Was seinen nächsten Arbeitsvertrag betrifft, hat der 6-fache Weltmeister jedoch keine Eile. «Ich bin niemand, der einfach immer weiter das Gleiche will», liess Hamilton jüngst wissen.
Wir brauchen einfach etwas Zeit dafür.
Dass der Brite seine Verhandlungen vor allem direkt mit Teamchef Toto Wolff führt, könnte die Königspersonalie bei Mercedes noch etwas komplizierter machen. Denn auch der Österreicher hat noch nicht für das nächste Jahr unterschrieben und liebäugelt wohl mit einer neuen Rolle beim Branchenführer.
Daimler will in der Formel 1 bleiben
Ernsthaft glaubt kaum jemand an einen Abgang der beiden Schlüsselfiguren bei den Silberpfeilen. Doch auch angesichts der offenen Vertragslage halten sich im Fahrerlager hartnäckige Spekulationen. Mercedes bereite einen Verkauf des Teams und damit möglicherweise sogar einen Rückzug aus der Rennserie vor.
Beim Daimler-Konzern will man davon nichts wissen. «Wir gehen weiter mit dem Team, und das wird auch ein Mercedes-Team sein. Wir haben nicht vor, da rauszugehen», sagte ein Daimler-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur vor dem GP von Russland. Zuvor hatte schon Team-Mitbesitzer Wolff Gerüchte über eine Übernahme der Mehrheit durch den britischen Chemie-Giganten Ineos bestritten.
Gibt Wolff Teamchef-Pflichten ab?
Stattdessen will Daimler mit Hamilton und dem bereits für 2021 gebundenen Valtteri Bottas als Fahrer-Duo ebenso weitermachen wie mit Wolff. Möglich ist, dass Wolff in der Hierarchie weiter aufsteigt und Teile seiner Teamchef-Pflichten an der Rennstrecke abtritt. Über solche Fragen wird auch Hamilton Klarheit haben wollen, ehe er sich weiter an Mercedes bindet.
«Wir brauchen einfach etwas Zeit dafür», sagte Wolff und verwies auf den engen Rennkalender mit 9 WM-Läufen in 11 Wochen. In den längeren Pausen vor und nach dem Russland-Gastspiel haben die Beteiligten mehr Zeit für Planspiele. «Aber ich weiss nicht, wann wir es verkünden werden», sagte Wolff.