Kein Podest beim Heimrennen in Monza, den Sieg in Monte Carlo fahrlässig hergeschenkt, der Motorschaden bei Charles Leclerc in Barcelona: Bei Ferrari fuhr zuletzt viel Pech und Unvermögen in den Boliden mit. Das änderte sich auch in Baku nicht. Bereits nach 20 von 51 Runden befand sich kein Auto der «Scuderia» mehr im GP Aserbaidschan.
Red Bulls drückende Überlegenheit
Eine blaue Rauchwolke hinter sich herziehend musste Leclerc seinen Boliden in die Box lenken – Motorschaden. Dasselbe Schicksal hatte den Monegassen bereits in Barcelona ereilt. Schon in der 8. Runde war das Rennen für seinen Teamkollegen Carlos Sainz wegen eines Bremsdefekts beendet gewesen. Zum 4. Mal in Serie konnte Leclerc seine Pole Position nicht in einen Sieg ummünzen, nur einmal davon fuhr er aufs Podest. Nach der mit den Rängen 1, 2 und 1 fast perfekt lancierten Saison liegt der WM-Mitfavorit mittlerweile bereits 34 Punkte hinter Leader Max Verstappen.
Denn dieser hatte in der Folge wenig Probleme, den Sieg vor seinem Red-Bull-Stallkollegen Sergio Perez ins Ziel zu bringen. Die Überlegenheit den anderen Teams gegenüber war nach dem Ferrari-Out derart frappierend, dass die Red-Bull-Piloten ihre Rundenzeiten um rund 2 Sekunden verlangsamten und so ihr Fahrzeug schonten.
Das Podest
- 1. Max Verstappen (NED, Red Bull)
- 2. Sergio Perez (MEX, Red Bull)
- 3. George Russell (GBR, Mercedes)
Das Ferrari-Unheil hatte schon unmittelbar nach dem Start seinen Lauf genommen. Der von Platz 2 aus gestartete Perez schloss sofort zu Leclerc auf, profitierte von dessen Verbremser sowie davon, die erste Kurve innen durchfahren zu können und übernahm die Führung. In Runde 15 zog Verstappen an Perez vorbei. Und auf freundlichen Hinweis des Teamfunks hin unterliess es der Mexikaner, einen Konter zu initiieren.
Mercedes stabilisiert sich – Alfa geht leer aus
Einen Lichtblick gab es auf dem Stadtkurs auch für Mercedes, das mit den Rängen 3 (George Russell) und 4 (Lewis Hamilton) das beste Saisonergebnis einfuhr. Komplett glücklich war Hamilton dennoch nicht. Weil sein Auto in Baku Probleme mit der Bodenhaftung bekundet hatte, klagte der Serienweltmeister über Rückenschmerzen. Teamchef Toto Wolff entschuldigte sich via Funk bei seinem Fahrer, der kaum aus seinem Gefährt steigen konnte.
Ohne Punkte blieb hingegen Alfa Romeo: Valtteri Bottas wurde Elfter. Der Finne gewann damit im 7. Rennen in diesem Jahr, in dem er ins Ziel kam, zum ersten Mal keine WM-Punkte. Bottas' Teamkollege Zhou Guanyu schied mit einem mechanischen Problem noch vor Rennhälfte aus. Dasselbe geschah auch Kevin Magnussen im Haas – was in Summe heisst: Gleich 4 Autos mit Ferrari-Motor sahen das Ziel nicht.