- Alfa-Romeo-Teamchef und -CEO Frédéric Vasseur verlässt den Schweizer Rennstall trotz laufendem Vertrag Ende Jahr.
- Der 54-jährige Franzose übernimmt bei Ferrari das Amt von Mattia Binotto, der seinen Posten nach 28 Jahren in der «Scuderia» räumt.
- In Hinwil folgt Andreas Seidl von McLaren auf Vasseur – jedoch nur als CEO, nicht als Teamchef.
Mit Rang 6 in der Konstrukteure-Wertung gelang Alfa Romeo in der letzten Saison das beste Resultat in der 10-jährigen Ära der Zusammenarbeit mit Sauber Motorsport. So gesehen tritt Frédéric Vasseur am Höhepunkt ab: Der CEO verlässt den Hinwiler Rennstall nach 6 Jahren auf das Jahresende hin, wie Alfa Romeo verlauten liess. Nächstes Projekt: Ferrari-Teamchef.
Als CEO beim Schweizer Rennteam folgt Andreas Seidl auf Vasseur. Der frühere Rennfahrer aus Deutschland hatte das britische McLaren-Team seit 2019 geführt. Während seiner Zeit bei BMW hatte der 46-Jährige auch schon über mehrere Jahre als «Head of Track Operations» bei Sauber gearbeitet und in Hinwil gelebt. Später feierte er mit Porsche von 2015 bis 2017 drei Triumphe bei den 24 Stunden von Le Mans. Seine erste Aufgabe zurück in der Schweiz wird die Installation eines neuen Teamchefs sein.
Für Sauber stehen in näherer Zukunft weitere grössere Änderungen an. Ende Oktober wurde bekannt, dass Audi ab der Saison 2026 in der «Königsklasse» des Motorsports bei Sauber einsteigt. Der aktuelle Titelsponsor Alfa Romeo verkündete daraufhin seinen Ausstieg per Ende nächsten Jahres. «Wichtig ist, dass die Motorensituation geregelt ist, wir werden noch 3 Jahre Ferrari-Motoren fahren», sagte Alfa-Romeo-Sportdirektor Beat Zehnder am Sonntag im «Sportpanorama» zu den zwei Jahren, die es zu überbrücken gilt.
Binotto-Nachfolger bei Ferrari
Im Ferrari-Rennstall hatte Teamchef Mattia Binotto Ende November seinen Ausstieg auf Ende Jahr bekanntgegeben – nach fast 28 Jahren in verschiedenen Funktionen bei der «Scuderia». Vasseur tritt nun ab 9. Januar 2023 in dessen Fussstapfen, wie Ferrari bestätigte. Ferrari-CEO Benedetto Vigna meinte dazu: «Er hat in seiner Karriere immer seine technischen Stärken als Ingenieur mit der Fähigkeit verbunden, das beste aus seinen Fahrern herauszuholen.» Vasseur wird bei den Italienern neben der Teamchef-Funktion auch General Manager.